Frauen an den Korb

Akram Safar hat ein großes Ziel: Er will muslimische Frauen für den Basketballsport gewinnen. Dafür plant er sein Projekt als Freiwilligendienstleistender.

Akram (unten rechts im Bild) absolviert ein Freiwilliges Soziales Jahr beim Niedersächsischen Basketballverband.
Akram (unten rechts im Bild) absolviert ein Freiwilliges Soziales Jahr beim Niedersächsischen Basketballverband.

Weibliche Selbstverwirklichung hat viele Gesichter. Frauen, die auf dem Basketballfeld stehen, Kopftuch tragen und Körbe werfen, ist eins davon. Doch was auf vielen Basketballplätzen noch nicht zum Alltag gehört, ist für Akram eine große Chance – und sein Jahresprojekt als Freiwilligendienstleistender beim Niedersächsischen Basketballverband.

„Ich will Frauen stark und sichtbar machen –  und das geht am besten mit Sport.“

Der Syrer ist einer von derzeit vierzehn Engagierten, die ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in einem niedersächsischen Landesfachverband oder Stützpunktverein mit dem Themenschwerpunkt „Integration“ absolvieren. Unterstützung bekommen sie dabei von Stefanie Kosik. Die Referentin im Team Integration führt zweimal jährlich jeweils zwei Seminartage mit den Freiwilligendienstleistenden durch. „Einige Freiwilligendienstleistende wissen anfangs nicht mal, dass sie im Themengebiet Integration unterwegs sind. Deswegen geht es im ersten Seminarblock darum, sie für diesen Bereich zu sensibilisieren und ihren Fokus auf die Teilhabe und Teilnahme von Zugewanderten im Sport zu lenken und natürlich auch konkrete Ideen für ihr Jahresprojekt zu sammeln,“ so die Referentin.

Turnier als Türöffner in den Sport – und die Gesellschaft

Doch was genau ist Akrams Idee? „Viele muslimische Frauen haben Angst vor Diskriminierung. Auch deswegen trauen sich viele nicht an den Vereinssport heran. Gemeinsam mit dem Basketballverband möchte ich deswegen ein Basketballturnier durchführen, das sich vor allem an Mädchen und Frauen richtet. Sie sollen wissen, dass sie willkommen sind, egal welche religiöse Überzeugung sie haben. Denn so können sie sich ein Stück weit von ihren traditionellen Familienstrukturen lösen und die hiesige Gesellschaft besser kennenlernen und neue Hobbys und Stärken entwickeln,“ so der 32-jährige. Um Akram und die weiteren Freiwilligen darin zu stärken, dass aus ihren Ideen auch konkrete Projekte werden, hat der LSB unter anderem den Wettbewerb „Freiwilligenprojekt des Jahres“ ins Leben gerufen. „Der- oder diejenige mit der originellsten und nachhaltigsten Idee bekommt einen Preis überreicht. In diesem Jahr ist der Gewinn beispielsweise eine Go-Pro-Kamera. Das motiviert die Teilnehmenden ungemein,“ erklärt die LSB-Referentin Stefanie Kosik. Für Akram ist der Freiwilligendienst im Bereich Sport und Integration jetzt schon ein Gewinn auf ganzer Linie. „Ich habe hier schon so viel über das Leben in Deutschland erfahren können, dass ich jedem so ein Freiwilliges Soziales Jahr wärmstens ans Herz legen kann.“  

Nähere Infos zum Thema Freiwilligendienste in niedersächsischen Stützpunktvereinen und Landesfachverbänden gibt es unter: www.lsb-niedersachsen.de/fwd-integration

 

Text: LSB Niedersachsen


  • Akram (unten rechts im Bild) absolviert ein Freiwilliges Soziales Jahr beim Niedersächsischen Basketballverband.