„Die Vielfalt macht es aus“

Bei der Sportvereinigung Feuerbach hat eine engagierte Gruppe von Cricket-Spielern ein neues sportliches Zuhause gefunden

Dr. Benjamin Haar, Geschäftsführer Sportvereinigung Feuerbach (Bild: Sportvg Feuerbach)
Dr. Benjamin Haar, Geschäftsführer Sportvereinigung Feuerbach (Bild: Sportvg Feuerbach)

Cricket ist eine Mannschaftssportart, die vor allem in England und den Ländern des Commonwealth sehr beliebt und verbreitet ist. Zwei Mannschaften treten in einer Kombination aus Schlagen, Fangen und Laufen gegeneinander an. Üblicherweise hat ein Spielfeld einen Durchmesser von 450 bis 500 feet, das entspricht rund 137 bis 150 Metern. Um Cricket spielen zu können, wird also eine durchaus große runde Fläche benötigt, die sich deutlich unterscheidet von den Maßen etwa eines Hockey- oder Fußballplatzes. Die Sportvereinigung Feuerbach, ein Traditionsverein mit rund 6000 Mitgliedern, bietet diesen Platz. „Unser Sportgelände ist sehr weitläufig. Wir haben zwei Rasenspielfelder direkt nebeneinander, ohne Begrenzung oder Zaun dazwischen“, erklärt Geschäftsführer Dr. Benjamin Haar. So kam es, dass eine Gruppe engagierter Cricket-Spieler aus Feuerbach mit dem Verein Kontakt aufnahm und sich nach Trainingsmöglichkeiten erkundigte. Die Anfrage kam genau zum richtigen Zeitpunkt.

Sportartenvielfalt als Standortfaktor

Noch mehr Leben und Aktivitäten in den Sportpark zu bringen, war dem Geschäftsführer schon vorher ein Anliegen. Die Sportplätze waren nicht zu 100 Prozent ausgelastet, da gab es noch Spielraum. „So konnten wir in Absprache mit der Fußball-Abteilung eine Trainingszeit unter der Woche und Zeiten am Wochenende für Spiele organisieren“, berichtet Haar. Zusätzlich praktisch für die Organisation sei zudem, dass Cricket fast gegenläufige Saisonzeiten hat. Wenn Fußball fast durch ist, startet erst die Cricket-Saison. So komme man sich in dieser Hinsicht kaum ins Gehege.

Dass Cricket künftig zum Portfolio des Vereins gehören soll, ist für Haar auch eine Standortfrage. In und um Feuerbach wohnen viele Mitarbeiter großer Firmen, die für den Job zugezogen sind, und ihre Wurzeln in Ländern haben, wo Cricket sehr populär ist. Dem Grundsatz der Vereinssatzung folgend soll „jedermann/jedefrau unabhängig von Alter, Geschlecht, sozialer, ethnischer oder religiöser Herkunft seine/ihre sportliche Heimat bei der Sportvg. finden“. Den Verein für weitere Sportarten zu öffnen, die diesem Zwecke dienen, erscheint dem Geschäftsführer daher mehr als logisch. „Das ist so eine engagierte Gruppe, warum hätten wir die nicht aufnehmen sollen? Wenn die Ressourcen und der Platz das Hergeben, ist das doch immer eine Bereicherung für den Verein“, so Haar.

Verein soll offen sein für alle Feuerbacher

Der Verein habe zwar durchaus große Abteilungen in klassischen Sportarten, aber auch jetzt schon kleinere Sparten – etwa Ringen oder Kegeln. Die Vielfalt mache es für ihn aus. Und dabei gehe es nicht um höher, schneller, weiter. „Uns geht es vor allem um den Spaß am Sport und am Vereinsleben, das offen sein soll für alle Feuerbacher“, so der Geschäftsführer weiter.

Im Juni stellt die Cricket-Gruppe einen Antrag auf Abteilungsgründung, ein künftiger Abteilungsleiter und ein Finanzier sei bereits gefunden worden. In dieser Saison ist zudem bereits eine Mannschaft zum Ligabetrieb angemeldet. Wenn die Abteilung strukturell im Verein verankert ist, sei außerdem geplant, eine Jugendarbeit auf- zubauen sowie Training und Spielbetrieb für Frauen anzubieten. Die Gründungsmitglieder sind bislang noch eine reine Männer-Truppe.

Bei Ausstattung der neuen Cricket-Abteilung mit Trainings- und Spielmaterialen will sich der Hauptverein an den Kosten beteiligen. Außerdem wird die Sportvg. Stützpunktverein im DOSB-Bundesprogramm „Integration durch Sport“, gefördert durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat, dass der Geschäftsführer noch aus früheren beruflichen Stationen kennt und schätzt. „Da gibt es wirklich immer gute Unterstützung, ein engagiertes Team und eben auch finanzielle Mittel, um gerade solche Entwicklungen im Verein anschieben und über einen längeren Zeitraum begleiten zu können“, findet Haar und ergänzt: „So wird aus der neuen, kleinen Cricket-Abteilung vielleicht langfristig eine starke Säule des Vereinslebens in Feuerbach.“

Text: Carmen Freda-Koch

 

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  • Dr. Benjamin Haar, Geschäftsführer Sportvereinigung Feuerbach (Bild: Sportvg Feuerbach)
  • Cricket-Team der Sportvereinigung Feuerbach (Bild: Sportvg Feuerbach)