Bis es dann endlich losging mit der Rhythmischen Sportgymnastik, vergingen noch einmal 5 Monate. Offizieller Start: 06.Februar 2006, viel beachtet, auch kritisch beäugt, Männer hatten keinen Zutritt, nicht mal als Zuschauer!
Sportbegeisterte Frauen aus acht Nationen und unterschiedlichen Alters trainieren seit mittlerweile 10 Jahren unter Anleitung einer zertifizierten Übungsleiterin zweimal die Woche, freuen sich über die Möglichkeit, in einer reinen Frauengruppe ihrer sportlichen Präferenz nachgehen zu können. Heute sind noch neun Frauen aus der ersten Übungsstunde dabei. Die Gruppenstärke schwankt zwischen 30 und 35 Sportbegeisterten pro Trainingseinheit.
Sport zum Wohlfühlen
„Interkulturelle Frauen-Power“ nennt das die Übungsleiterin Jutta Schulz. In der Tat geht es power-mäßig zur Sache, die Frauen kommen ordentlich in Bewegung und ins Schwitzen. Aktuelle Hits werden durch die kräftigen Anfeuerungsrufe der Trainerin überlagert. "Fühlt ihr euch gut? Geht da noch mehr? Dann los!“
Jutta Schulz hat schon damals festgestellt: „Die angeblichen kulturellen Unterschiede sind überhaupt kein Problem, ganz im Gegenteil. Das ist eine Bereicherung für alle Beteiligten!“ Franz Mahr, der damalige 1. Vorsitzende und jetzige Ehrenvorsitzende bestätigt: „Der Abbau von Sprachbarrieren gelingt so ganz nebenbei, denn es wird ausschließlich deutsch auch untereinander gesprochen, Begrifflichkeiten wie Körperteile und Sportgeräte werden auf Deutsch benannt.“ Die Frauen freut es, dass sie sich in den kurzen Pausen mit ihren Sportkolleginnen aus Pakistan, der Türkei, Afghanistan oder Polen in der „Amtssprache Deutsch“ unterhalten können.
Sport und mehr
Weitere Interessentinnen sind immer herzlich willkommen. Neben den Sportstunden treffen sich die Frauen auch privat, schaffen neue Verbindungen und Freundschaften untereinander, bereiten mit internationalen Buffets kulinarische Gaumenfreuden bei Tanzveranstaltungen des Tanzsportclubs.
Über die ursprünglich mit dem Sportkreis Fulda ins Leben gerufene Sportgruppe für Frauen mit Migrationshintergrund kam der TSC mit dem Programm „Integration durch Sport“ in der Sportjugend Hessen in Kontakt und wurde zu Jahresbeginn 2007 erstmals anerkannter hessischer „IdS“-Stützpunkt-Sportverein. Seitdem begleitet „Integration durch Sport“ die Entwicklung des Sportvereins im Allgemeinen und der Frauensportgruppe im Besonderen auch nach dem Ausscheiden aus der 5-jährigen „IdS“-Regelförderung.
Fazit: die TSC-Ehrenamtlichen haben den Mut besessen, die Zielgruppe der Migrantinnen, die für den bundesdeutschen Vereinssport schwer erreichbar schien, zu begeistern, zu gewinnen und dauerhaft an sich zu binden. Sie wurden nach eigenen Angaben bis heute nicht enttäuscht.
Bleibt nur noch zu sagen: Herzlichen Glückwunsch zum kleinen Jubiläum – und „Keep on movin´!“