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DOSB
sind so vielfältig wie Sportdeutschland. Unsere Sportwelten geben einen ersten Überblick in
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Heute zu Gast beim Stützpunktverein Yamakawa Karate Hameln
Jung - erfolgreich und viel mehr als nur ein Karate-Verein
„Heute Mittag gibt’s Spaghetti mit Bolognese“, ruft die Vereinsvorsitzende Jana Ćuvrk ihren Schützlingen zu. Gekocht von unserer Annalena“. Die junge Frau nickt freudig und verschwindet direkt in die Großküche des Jugendgästehaues Finkenborn in Hameln. Routiniert schneidet sie die Zwiebeln klein und brät das Rindfleisch an. Jeder Griff sitzt. Schließlich ist ihr die Küche noch von der Jugendfreizeit im Frühjahr dieses Jahres in bester Erinnerung. „Auch damals habe ich schon alle bekocht,“ erklärt Annalena entspannt. Annalena ist eine von 30 Jugendlichen, die ein Freizeitwochenende mit Yamakawa Karate Hameln im Jugendgästehaus Finkenborn bei Hameln verbringt. Hier wird 2 Tage lang gemeinsam gekocht, gegessen, gespielt und gelacht. „Die Jugendlichen lernen sich auf so einer Fahrt nochmal viel näher kennen und entwickeln ein richtiges Gemeinschaftsgefühl“, erklärt die 50-Jährige.
Doch jetzt heißt es erstmal ab in den Wald. Denn: Vor dem Mittagessen steht eine Waldführung mit dem Waldpädagogen Bernd Schindler an. Ein Teil der Gruppe macht sich also auf Entdeckungsreise durch die Natur, während die älteren Jugendlichen noch eine extra Trainingseinheit Karate absolvieren. „10 Jugendliche mit Migrations- und Fluchtgeschichte von uns machen ja gerade ihren Trainerschein – und dafür brauchen alle ihren braunen Gürtel. Und da die Prüfung schon im November ist, heißt es üben, üben, üben“, so Ćuvrk.
Die Jugendarbeit von Yamakwa Karate Hameln ist für den Verein eine Selbstverständlichkeit, aber auch eine Notwendigkeit. „Wir sind noch ein ganz junger Verein und haben ja erst im Januar dieses Jahres unseren Trainingsbetrieb aufgenommen. Und wenn wir den Nachwuchs nicht aktiv ausbilden und fördern, können wir den ganzen Trainingsbetrieb gar nicht am Laufen halten“, so die Hamelnerin. 140 Mitglieder hat der Verein aktuell. Tendenz stark steigend. Doch die Ausbildung der Nachwuchstrainer*innen ist kein Selbstläufer. „Einige Schulungstermine finden ja online statt. Die machen dann die Jugendlichen bei mir zuhause im Wohnzimmer, damit ich zwischendrin ein Auge auf sie werfen kann,“ so Ćuvrk. Und manchmal muss auch nachgearbeitet werden. „Wir haben 70 % Migrationsanteil bei uns im Verein und einige sind noch nicht lange in Deutschland. Daher gibt es natürlich auch hier und da noch Sprachprobleme, die den Erwerb der Lizenz erschweren. Doch der Einsatz lohnt sich, denn durch diese Erfahrung wächst das Selbstbewusstsein und die Selbstwirksamkeit der Jugendlichen.“ Kein Wunder also, dass Yamakawa Karate Hameln in diesem Jahr den Integrationspreis 2024 des Landes Niedersachsen genau für dieses Projekt gewonnen hat.
Mehr als nur Karate
Vielfältige Angebote dank finanzieller Förderung: Neben dem regulären Trainingsbetrieb und der Trainerausbildung, bietet der Stützpunktverein auch noch Hausaufgabenhilfe und Coachings für benachteiligte Jugendliche an. „Wir als Sportverein haben eben auch eine soziale Verantwortung und deshalb kämpfen wir auch abseits der Matte für unsere Werte. Nämlich für echte Teilnahme und Teilhabe aller Menschen.“
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