Integration im USV Jena

Ein wichtiger Aspekt der Integration im USV Jena ist die Förderung der interkulturellen Verständigung und des Zusammenhalts.

Foto: Thomas Fritsche
In der Abteilung Rhythmische Sportgymnastik kommt ein Großteil der Teilnehmenden aus der Ukraine. Dort baut diese Sportart auf eine gewachsene Tradition. Foto: Thomas Fritsche

Von Johanna Hellfeld

Der USV Jena ist ein Sportverein, der Menschen jeden Alters, jeder Herkunft und jeden kulturellen Hintergrundes vereint, um gemeinsam sportliche Aktivitäten auszuüben, Freundschaften zu knüpfen und sich in einer unterstützenden Gemeinschaft zu engagieren.

Ein wichtiger Aspekt der Integration im USV Jena ist die Förderung der interkulturellen Verständigung und des Zusammenhalts. Durch gemeinsame sportliche Aktivitäten werden Barrieren abgebaut und Brücken zwischen verschiedenen Kulturen und Nationalitäten gebaut. Der Verein schafft damit einen Raum, in dem Menschen unterschiedlicher Herkunft gemeinsam ihre Leidenschaft für den Sport teilen können und sich gegenseitig respektieren und unterstützen. Darüber hinaus engagiert sich der USV Jena aktiv in verschiedenen Integrationsprojekten und Initiativen, um Menschen mit Migrationshintergrund den Zugang zum Sport und zur Vereinsgemeinschaft zu erleichtern. Durch gezielte Programme und Veranstaltungen werden Integrationsprozesse gefördert und das Zusammenleben im Verein gestärkt. So ging es bisher schon zum Drachensteigen am Napoleonstein oder zur Schnitzeljagd in die Kernberge.

Auch in den Abteilungen gehört Integration zum Alltag – beispielsweise in der Abteilung Rhythmische Sportgymnastik, wo etwa zehn Prozent der Kinder und Jugendlichen einen Migrationshintergrund haben. Das sei aber kein Hindernis, sagt Annelore Waldhäusl von der Abteilung. Ein Großteil der Teilnehmenden komme aus der Ukraine, wo der Sport deutlich mehr verwurzelt sei. So sind nicht nur die Kinder mit viel Motivation beim Training dabei, sondern teilweise auch die Mütter, welche sich als Helferinnen und Trainerinnen zusätzlich engagieren. So hat es die Abteilung geschafft bei der 3. Bundesliga teilzunehmen.

Auch in der Abteilung Boxen und Kickboxen kann beobachtet werden, wie Integration durch Sport funktionieren kann. Der Abteilungsleiter Wadim Bitjakow erklärt, dass bei ihnen die verschiedensten Nationalitäten gemeinsam trainieren. Dabei werden zu Beginn stets Grundregeln aufgezeigt, wie beispielsweise, dass alle miteinander trainieren und auf gegenseitigen Respekt zu achten ist. Anleitungen finden stets in deutscher Sprache statt, können dann aber durch die Teilnehmenden selbst oder teilweise auch durch die Trainerinnen und Trainer nochmals übersetzt werden, wenn nötig. Die ehrenamtlich Engagierten der Abteilung sind sprachlich breit aufgestellt, zwei der Trainer sprechen neben deutsch und englisch noch fließend russisch, was sich mehrfach bereits als Vorteil herausgestellt hat. Und auch die Mitglieder selbst springen gern ein, wenn die sprachlichen Voraussetzungen gegeben sind. So trainieren in der Abteilung beispielsweise Menschen aus Afghanistan, Indien, Italien, Ukraine, Russland oder Palästina zusammen.

Die Integration im USV Jena ist ein kontinuierlicher Prozess, der von der gesamten Vereinsgemeinschaft getragen wird. Durch Offenheit, Toleranz und gegenseitigen Respekt schaffen wir gemeinsam eine integrative und vielfältige Umgebung, in der sich alle Mitglieder willkommen und wertgeschätzt fühlen. Der USV Jena ist stolz darauf, ein Ort der Integration und des Zusammenhalts zu sein, der Menschen verschiedener Hintergründe und Kulturen zusammenbringt und gemeinsam sportliche Erfolge feiert. Dabei wird er bereits seit einigen Jahren als Anerkannter Stützpunktverein im Bundesprogramm „Integration durch Sport“ gefördert.


  • Foto: Thomas Fritsche
    In der Abteilung Rhythmische Sportgymnastik kommt ein Großteil der Teilnehmenden aus der Ukraine. Dort baut diese Sportart auf eine gewachsene Tradition. Foto: Thomas Fritsche
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