Ohne Grenzen beim SVGO-Akrobatikcamp

Für eine Woche kamen aus ganz Bremen Jugendliche im Alter zwischen 12 und 20 Jahren nach Oslebshausen, um die verschiedensten Zirkuskünste auszuprobieren. Jeden Tag wurde sechs Stunden trainiert und am Ende der Woche präsentierte die Gruppe eine kleine Show. Geleitet wurde das Camp von Nayef Abdallah, ein Profiakrobat und Choreograph aus Palästina.

"Extra für diese Woche hat unser Verein Nayef nach Bremen geholt, um Jugendlichen etwas Besonderes zu präsentieren",erzählt Holger Bussmann, der Organisator dieses Camps. Das Besondere hat sich Nayef Abdallah in einer der berühmtesten Zirkusschulen in Montreal angeeignet. Als Akrobat ist er in den großen Zirkussen auf der ganzen Welt aufgetreten. Aber auch als Choreograph war er schon auf allen Kontinenten tätig. "Das Besondere ist, dass sich seine Lebenssituation auch immer wieder in seinen Shows wiederspiegelt", erklärt Bussmann weiter. Insofern passte das Motto "Grenzen überwinden" sehr gut zu Nayefs Arbeit. Dass bei diesem Camp die Grenzen überwunden werden mussten, dafür sorgten unter anderem auch die geflüchteten Jugendlichen, die an diesem Camp teilnahmen. Die Sprachen im Camp waren Arabisch, Englisch und Deutsch. Dadurch war es allen möglich, sich zu verstehen, zudem halfen die Übersetzer bei der Verständigung. Doch nicht nur sprachliche Kulturgrenzen wurden in dieser Woche überwunden, sondern auch körperliche Grenzen. "Nayef ist in der Lage, Jugendliche so zu motivieren, dass sie bereit sind, Übungen und Bewegungen auszuprobieren, die sie sich vorher nicht zugetraut hätten", meint Bussmann. Das dieses Konzept funktioniert, davon konnten sich Freunde, Verwandte und Zuschauer auf der Abschlussshow überzeugen. Zu arabischer Musik zeigten die insgesamt 25 Jugendlichen eine mitreißende und abwechslungsreiche 40-minütige Show. Sowohl in der Luft als auch an den verschiedenen Bodengeräten wurden zum Teil ungewöhnliche Darbietungen gezeigt, unterbrochen von kurzweiligen tänzerischen und schauspielerischen Einlagen. Das Publikum war begeistert und viele Eltern fragten, ob es ein Camp noch einmal geben wird? Das Nayef Abdallah nach Bremen kommen konnte, war nur durch die Unterstützung des Ortsamtes, der Senatorin für Soziales, der AOK Bremen/Bremerhaven sowie des Programms "Integration durch Sport" möglich. "Für die letzte Sommerferienwoche planen wir im Verein, neben anderen Ferienaktivitäten, wieder mit einem Zirkuscamp und vielleicht ist dann auch wieder Nayef Abdallah dabei", gibt Bussmann einen Einblick in die Zukunft.