Sportmobil on Tour

Am 26. Oktober war es soweit: Das neue Sportmobil des Landessportverbandes für das Saarland, das für das Programm Integration durch Sport auf Achse ist, wurde offiziell eingeweiht. Der erste Einsatz des Busses, der von der ZF Saarbrücken mitfinanziert wurde, fand nachmittags an der Bergschule Völklingen statt.

Foto: Andreas Schlichter
Foto: Andreas Schlichter

Pünktlich um 14 Uhr begann die kleine Einweihung des Sportmobils mit einer Fotosession aller Beteiligten. Im Mittelpunkt: Natürlich das LSVS-Sportmobil in Diensten des Programms Integration durch Sport. Insgesamt zwei Autos, vollgepackt mit Sportutensilien, werden für IdS im Einsatz sein. Simon Kirch, Programmleiter von Integration durch Sport im Saarland, ist mit der bisherigen Einsatzfrequenz des Sportmobile mehr als zufrieden. „Wir kommen auf acht bis zehn Einsätze in der Woche“, erzählt er. „Dabei haben wir durchschnittlich 150 bis 200 Teilnehmer. Damit ist unsere Kapazitätsgrenze schon erreicht.“

Bis April hatte das alte Sportmobil unter anderem seinen Dienst in Lebach verrichtet, um die Flüchtlinge von ihrem grauen Alltag im Lager abzulenken. Ab Mai fuhren die neuen Sportmobile, die von der ZF gefördert werden, bereits ihre ersten Einsätze. Mit Völklingen und der Bergschule hatte man genau den richtigen Ort zur offiziellen Einweihung gefunden, denn eines der Sportmobile ist dort bereits seit Wochen jeden Mittwoch zu Besuch und hilft bei der „Integration im Alltag“.

Mit Michael Gerhard und Roland Kerber kümmern sich zwei Männer um die Sportmobile, die sich mit der Arbeit mit Kindern auskennen und viel Ahnung von sportlichen Angeboten haben: Gerhard ist Trainer und Vorsitzender beim 1. FFC Völklingen, einem der Stützpunktvereine von Integration durch Sport. Kerber ist Triathlon-C-Trainer und trainiert auch Jugendliche. „Wir sind fast ausschließlich zu zweit mit dem Sportmobil unterwegs, können uns dabei die Bälle gegenseitig zuspielen. Wichtig ist es dabei vor allem bei Verletzung oder Problemen. Allein isst das mit einer Gruppe Kinder kaum machbar“, berichtet Kerber von der Arbeit mit dem Sportmobil. Gerhard erklärt die Vorgehensweise: „Zunächst wird ein Termin mit der Schule oder dem Verein abgemacht. Wir sind da recht flexibel. Ein festes Programm haben wir nicht. Jede Gruppe ist unterschiedlich, deshalb entscheiden wir jedes Mal individuell, was auf dem Plan steht. Oft spielen wir Hockey, Tennis oder Volleyball.   Da können sich die Kinder schön austoben. Am Ende wird aber immer Fußball gespielt.“ Jeder Einsatz dauert inklusive Auf- und Abbau etwa zwei Stunden.

 

Claudia Schuh, Leiterin des Fachdienstes Jugend, Frauen, Senioren und Integration in Völklingen, war ebenfalls vor Ort. Sie ist überzeugt von der Arbeit der Sportmobile. „Die präventive Arbeit hat grundsätzlich einen ganz hohen Stellenwert bei der Integration. Wir wollen schon vor der Kita unterstützen und auch werdende Eltern mitnehmen“, sagt sie. „Die Sportmobile helfen den Kindern ungemein, die Sprache nicht nur in der Schule, sondern auch im Alltag spielerisch zu lernen. Es entsteht Sprachförderung ohne eine Unterrichtssituation. Zudem werden damit Gesundheit und Bewegung gefördert.“

Erste Erfolge lassen sich auch schon vorweisen: Mehrere Kinder sind bereits bei Fußballvereinen untergekommen, ein syrisches Mädchen spielt mittlerweile Badminton in Bischmisheim. Bei dem Termin in der Bergschule waren übrigens auch Vertreter des Bildungsvereins Eleganz aus Völklingen, der einen Einsatz des Sportmobils für seinen Nachwuchs plant.

Text: Tina Klinkner 


  • Foto: Andreas Schlichter
    Foto: Andreas Schlichter