Stützpunktvereinstreffen Mittelhessen

Die Vielfalt der unterschiedlichsten Integrationssportgruppen und -projekte in den 16 mittelhessischen Stützpunktvereinen spiegelt die Vielfalt der darin teilhabenden Menschen wieder.

Mittelhessens IdS-Vereine - eine bunte Gruppe (Foto: Hermann)
Mittelhessens IdS-Vereine - eine bunte Gruppe (Foto: Hermann)

Dies wurde auch in diesem Jahr, bei der Vorstellung der Integrationsarbeit in den mittelhessischen Stützpunktvereinen, am Freitag, den 09.10.2015 in der Sport- und Bildungsstätte der Sportjugend Hessen in Wetzlar wieder deutlich. Denn die Teilnehmer und Teilnehmerinnen in den Sportvereinen kommen aus unterschiedlichsten Herkunftsländern und Kulturkreisen, um gemeinsam Sport zu treiben. So, wie kein Verein dem anderen gleicht, so unterschiedlich sind die Integrationsprojekte der Vereine und deren Herangehensweise, die IdS-Zielgruppe für die eigenen Angebote zu interessieren und sie dort einzubinden. Jeder Verein hat seinen eigenen Weg gefunden und wird bei der Umsetzung tatkräftig von der Regionalkoordinatorin begleitet, beraten, unterstützt und in der Fortbildung „Sport Interkulturell“ weiter qualifiziert.

Zahlreiche Migrantinnen und Migranten sowie „sozial Benachteiligte“ konnten so im Laufe der Zeit über offene Sportgruppen, Regelsportgruppen, Migrantinnenschwimmkurse, Fahrradkurse für Migrantinnen, Mädchenfußballangebote, Hip Hop, Breakdance, Cheerleading etc, bis hin zu  Parkour und Calisthenics in den Regelbetrieb der Vereinsangebote und damit auch gesellschaftlich und sozial integriert werden.

Netzwerkarbeit ist hilfreich und notwendig

Allen Vereinen ist gemeinsam, dass sie sich vor Ort mit den sozialen Trägern der Integrationsarbeit vor Ort, den Jugendmigrationsdiensten, Migrationsberatungsstellen, Ausländerbeiräten aber auch Kommunen, Schulen und Kindergärten sowie Sprachkursträgern vernetzen. Wie wichtig und hilfreich diese Vernetzung vor Ort ist, unterstrich auch der anwesende Regionalkoordinator des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Norbert Kern.

Dieser zeigte sich erfreut über die Vielfalt der Angebote und nahm seine Anwesenheit zum Anlass, sich bei den anwesenden Vereinsvertretern und -vertreterinnen, auch im Namen des BAMF, für die bisher geleistete Arbeit der Stützpunktvereine zu bedanken. Norbert Kern ließ es sich nicht nehmen, dem in diesem Jahr neu gewonnen Stützpunktverein Rot-Weiß Club Gießen, der Hip Hop und Tanzangebote in Kooperation mit Grundschule und Kindertagesstätte im sozialen Brennpunkt anbietet, das Stützpunktvereinsschild persönlich zu überreichen.

Neue Zielgruppe – Flüchtlinge?

Im Verlauf des Abends wurde immer deutlicher, dass die aktuelle Flüchtlingsproblematik bei den Vereinen immer mehr in den Fokus gerät, inzwischen öffnen sich viele auch für diese Zielgruppe. Zusätzliche Sportangebote für Flüchtlinge werden initiiert, Flüchtlinge werden hier und da in bestehende Vereinsangebote zum Mitmachen eingeladen und teilweise sogar schon als Vereinsmitglieder aufgenommen. Talentierte Kinder, Jugendliche und Erwachsene wurden vereinzelt schon mit Spielerpässen ausgestattet und vielerorts bereits in den laufenden Spielbetrieb integriert.

Dass sportliche Integrationsangebote für die Zielgruppe der Flüchtlinge, bei den momentanen Zuwanderungszahlen auch weiterhin eine große Rolle spielen werden, liegt auf der Hand. Zukünftig werden neue Projekte für diese Zielgruppe wohl  durch weitere Projektmittel  von  Landes-, sowie Bundesebene unterstützt werden müssen. Der informelle Gedankenaustausch wurde im  Anschluss an den offiziellen Teil des Abends mit dem obligatorischem Gruppenfoto, bis weit nach Veranstaltungsende von den „Experten unter sich“ rege genutzt.


  • Mittelhessens IdS-Vereine - eine bunte Gruppe (Foto: Hermann)
    Mittelhessens IdS-Vereine - eine bunte Gruppe (Foto: Hermann)