"Wilkommen im Sport" - Netzwerktreffen in Homburg (Saarland)

Am 16. Mai kamen die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter des LSVS sowie die Projektverantwortliche des DOSB, Larissa Weidmann, im Homburger Frauenhaus zusammen, um einen direkten Meinungs- und Erfahrungsaustausch mit der dortigen Frauengruppe zu starten.

Foto: Die Frauen beim Mitmachangebot mit Laura Hautz
Foto: Die Frauen beim Mitmachangebot mit Laura Hautz

„Integration ist ein langjähriger Prozess“, weiß Sabar Ahmad, welche selbst vor 17 Jahren nach Deutschland gekommen ist und besonders die Anfangsschwierigkeiten als Frau in einem fremden Land kennt. „Umso schöner ist es, wenn man eine Gruppe von Frauen kennenlernt, die innerhalb eines Jahres zusammengewachsen ist und stetig Fortschritte macht“, fügt sie freudig hinzu.

Anlass der Freude war ein Netzwerktreffen im Rahmen des Projekts "Willkommen im Sport", welches im Frauenhaus in Homburg stattfand. Ziel des Treffens war der Austausch der beteiligten Frauen, der ehrenamtlichen sowie hauptamtlichen Mitarbeiter des LSVS sowie der Projektverantwortlichen des DOSB, Larissa Weidmann, über die bisher gemachten Erfahrungen, Problemfelder und Zukunftsgedanken.

Neben den Gesprächsrunden fanden in diesem Zusammenhang auch zwei sportliche Mitmachangebote statt, um die Stimmung aufzulockern und die Frauen besser kennenzulernen. Bereits während des ersten Fitness-Workouts mit Laura Hautz wurde allen Beteiligten klar, welche Lebensfreude von den Frauen mit vorwiegend syrischer Herkunft ausgeht. Trotz deutlicher Anstrengung machten die Meisten neugierig mit, lachten und freuten sich. Beim zweiten Angebot, einem Zumba Kurs mit Dorena Theobald, war die Passion der Syrerinnen, auf Musik zu tanzen, eindeutig zu erkennen.

Das Frauenhaus in Homburg organisiert regelmäßige Treffen der Frauen, um sie an Selbstständigkeit und eine berufliche Perspektive heranzuführen. Dieses Vorhaben wird durch den LSVS und das Projekt "Willkommen im Sport" unterstützt und hinsichtlich Sport, Bewegung und Prävention ergänzt. So treffen im Frauenhaus unterschiedliche Bildungswege unserer Gesellschaft aufeinander.

Bei dem Projekt „Willkommen im Sport“, welches durch die Beauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration gefördert wird, werden verschiedenste Sport- und Bewegungsangebote für geflüchtete Menschen in Deutschland initiiert, um sie so in und durch den Sport in die Gesellschaft zu integrieren. Bei der Maßnahme in Homburg werden dabei Frauen mit direkter Fluchterfahrung mittels Bewegung und Sport abgeholt und schrittweise in ihre neue Umgebung integriert. In wöchentlichen Trainingseinheiten wurden so schon sportliche Angebote wie beispielsweise Klettern, Bogenschießen oder Zumba praktiziert.

Kurz vor Ende der aktuellen Gruppenphase im Juni ist aus den Geflüchteten eine Gruppe zufriedener Frauen geworden, die vor positiver Energie sprühen und offen für eine weitere Entwicklung in Deutschland sind. So konnte in einem Gesprächskreis mit den Frauen ermittelt werden, wo vor allem im Bereich Gesundheit und Sport Interessen liegen bzw. wo im weiteren Verlauf angesetzt werden muss, um das Projekt weiterzuentwickeln. Mit Hilfe dieser Angaben können die Frauen und deren Kinder in Zukunft gezielt an umliegende Vereine vermittelt werden.

Aber auch nach Juni sollen die Homburger Frauen im Rahmen von „Willkommen im Sport“ weiter begleitet werden. Es wäre wünschenswert, einige Teilnehmerinnen der Gruppe, in ähnlicher Weise wie Sabar Ahmad, als Multiplikatorinnen für weitere Frauen mit Fluchterfahrung gewinnen zu können.


  • Foto: Die Frauen beim Mitmachangebot mit Laura Hautz
    16. Mai Frauenhaus Homburg