Willkommen im Sport bei der SG Reutlingen

Geflüchtete als Trainer zu gewinnen und zu qualifizieren ist eines der Projektziele von „Willkommen im Sport“. Auch in Baden-Württemberg werden Menschen mit Fluchterfahrung über dieses Projekt gefördert und an die Sportvereine und an das Ehrenamt herangeführt.

Adama Traore engagiert sich bei der SG Reutlingen. (Bilder LSVBW)
Adama Traore engagiert sich bei der SG Reutlingen. (Bilder LSVBW)

Einer von ihnen ist Adama Traore, der seit zwei Jahren das Gorodki-Training bei der Sportgemeinschaft Reutlingen (SG) als Nachwuchstrainer betreut.
Das alte osteuropäische Sportspiel Gorodki hat in Reutlingen seit über zehn Jahren Fans und wird bei der SG Reutlingen in einer neu gegründeten Abteilung angeboten. Neben den Erwachsenen sind hier auch Kinder und Jugendliche sportlich aktiv. Mit Adama Traore, der nun ehrenamtlich die Trainingsangebote der Kinder und Jugendlichen betreut, hat der Verein mehr als nur ein neues Vereinsmitglied gefunden. „Eine familiäre und vertraute Atmosphäre ist uns in unserer Gorodki-Abteilung sehr wichtig. Wir haben einige Familien, die bei uns engagiert sind. Neben den Trainingsangeboten organisieren wir regelmäßig weitere Aktivitäten, bei denen alle zusammen viel Spaß und Freude erleben,“ so die Abteilungsleiterin Svetlana Dieser.


Selbstvertrauen gestärkt
Sie sprach Adama Traore in einem Jugendhaus an und lud ihn zum Schnuppertraining auf den Gorodki-Sportplatz ein. Sie freut sich daher ganz besonders über sein Engagement als angehender Trainer. „Ich war am Anfang sehr skeptisch, weil es für mich allein in einem neuen Land sehr schwierig war, Fuß zu fassen. Eine neue Sportart, von der ich davor auch noch nie gehört hatte, hat mich neugierig gemacht. Anschließend konnte ich im Sportverein neue Freunde finden, die mir sehr geholfen und mein Selbstvertrauen gestärkt haben,“ freut sich der von der Elfenbeinküste stammende 26-jährige junge Mann, der vor wenigen Wochen auch seine Ausbildung als Pflegefachkraft abgeschlossen hat.


„Willkommen im Sport“ leben
Ende Mai besuchten Sabrina Sütö und Aljoscha Probst – Projektverantwortliche „Willkommen im Sport“ beim DOSB – das Gorodki-Training bei der SG Reutlingen und konnten eine für sie neue Sportart und einen angehenden Trainer kennen lernen. „In meinem Land gibt es keine Sportvereine. Es ist für mich sehr spannend, wie hier alles funktioniert und organisiert ist. Ich fühle mich sehr wohl und lerne jeden Tag ganz viel dazu. Mein nächstes Ziel ist es, schnellstmöglich eine Trainer- oder Übungsleiterlizenz zu erwerben, um mich als Trainer noch weiterzubilden“, teilte Adama Traore den Gästen des DOSB seine Pläne mit. „Es ist sehr wichtig, dass es so engagierte Vereine und Personen wie bei der SG Reutlingen gibt. Nur dann wird „Willkommen im Sport“ gelebt und die Integration in den Sport nachhaltig möglich“, – so das Fazit der Gäste des DOSB nach dem Projektbesuch.


  • Adama Traore engagiert sich bei der SG Reutlingen. (Bilder LSVBW)
    Adama Traore engagiert sich bei der SG Reutlingen. (Bilder LSVBW)
  • Zum Projektbesuch bei der SG Reutlingen. (von li. nach re.: Aljoscha Probst und Sabrina Sütö (DOSB), Adama Traore und Svetlana Dieser (SG).
    Zum Projektbesuch bei der SG Reutlingen. (von li. nach re.: Aljoscha Probst und Sabrina Sütö (DOSB), Adama Traore und Svetlana Dieser (SG).