„Wir wollen hoch hinaus“

Wie sportbegeisterte Frauen die Kletterwand erklimmen.

Foto: LSB
Das Kletterprojekt wurde durch das Bundesprogramm „Integration durch Sport“ in Kooperation mit dem Zentrum für Integration und Migration umgesetzt, gefördert durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat. Foto: LSB

Glücklich sehen sie aus, die acht Frauen und fünf Mädchen, die in der „Nordwand“ in Erfurt die Grundlagen des Kletterns erlernen. Doch das Klettern ist nicht der einzige Erfolg. Hört man in die Gruppe hinein, so wird ein Mix aus Deutsch, Arabisch und Englisch gesprochen. Alle unterstützen sich. Der Austausch auf Deutsch außerhalb des Sprachkurses ist eine Motivation für die Teilnehmerinnen, ein Mal pro Woche zum Klettern zu kommen. Doch es gibt noch viel mehr Gründe. „Klettern ist ein Abenteuer, das ich in Syrien nicht erleben konnte“, so Duaa Alrefaai. Und Sara Hamo ergänzt, dass es während der zehn Jahre Krieg keine Möglichkeit gab, Sport zu treiben. „Hier treffe ich Menschen und lerne neue Freunde kennen.“ Das gemeinsame Sporttreiben in einer Gruppe ist für die meisten Frauen eine neue Erfahrung in Deutschland. Sie müssen mutig sein und Ängste überwinden. Das hilft auch im Leben außerhalb der Kletterhalle. Viele Teilnehmerinnen haben eine Ausbildung begonnen, arbeiten an der Anerkennung als Apothekerin oder starten gerade ihren Masterstudiengang in Nordhausen. Die meisten möchten in Erfurt bleiben. Das sind positive Aussichten für Thüringen.

Und was wird mit dem Sport? Auch hier sieht es gut aus! Durch das Erlernen des Sicherns eröffnet sich die Möglichkeit, auch mit der Familie oder Freunden nach Abschluss des Kurses zum Klettern zu kommen. Außerdem sind einige Teilnehmerinnen bereits in Sportgruppen in Vereinen aktiv. Und durch die Förderung und Umsetzung des Projekts im Bundesprogramm „Integration durch Sport“ besteht nun ein persönlicher Kontakt zum Landessportbund Thüringen und individuelle Unterstützung bei der Suche nach dem geeigneten Sportverein.


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    Das Kletterprojekt wurde durch das Bundesprogramm „Integration durch Sport“ in Kooperation mit dem Zentrum für Integration und Migration umgesetzt, gefördert durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat. Foto: LSB
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    „Klettern ist ein Abenteuer, das ich in Syrien nicht erleben konnte“, so Duaa Alrefaai. Foto: LSB