Flensburger Schwimmklub integriert Schwimmteam aus der Ukraine

Durch Vermittlung des Deutschen Schwimmverbandes hat der Flensburger Schwimmklub (FSK) seit Mitte März Kontakt zu einem Schwimmteam mit Mädchen und Jungen aus Czernowitz in der Ukraine. Gemeinsam mit ihrer Trainerin kamen die fünf Kinder und Jugendlichen im Alter von 12 bis 15 Jahren in der letzten Märzwoche nach Flensburg.

Zunächst ist die Gruppe in Räumlichkeiten der DLRG untergebracht, die der FSK kurzfristig angemietet hat. Für Schwimmwartin Ulrike Thielemann war es nicht schwierig, eine Gruppe von Helferinnen und Helfern im FSK zu finden, die sich intensiv um die Gruppe der Geflüchteten kümmert. „Wir haben eine Mail an alle Mitglieder geschrieben, sofort kamen die verschiedensten Hilfsangebote. Auch ein separates Spendenkonto wurde eingerichtet. Es gibt immer jemand der das Schwimmteam bei Terminen unterstützt, beim Einkauf hilft oder bei der Übersetzung der Vollmachten. Die Gruppe bewegt sich in Flensburg schon selbstständig mit dem Bus, das haben wir im Team ein paar Mal gezeigt, so sind sie etwas selbstbestimmter. Zwei Mütter helfen bei sehr wichtigen Terminen, indem Sie russisch sprechen, damit es auch keine Zweifel gibt“, berichtet Ulrike Thielemann.

Auch mit dem Schwimmtraining ging es ganz schnell. Gemeinsam mit den Kindern des FSK wird nun fast täglich für 2-3 Stunden trainiert. „Die Gruppe trainiert vom ersten Tag an gemeinsam mit unserer ersten Mannschaft, inzwischen schwimmen auf zwei Bahnen alle gemischt, es findet keine Trennung statt“, erzählt Ulrike Thielemann. „Die Verständigung mit der Trainerin ist gut, sie versteht sehr gut Deutsch, Englisch ist auch manchmal dabei. Drei Kinder verstehen auch schon gut Deutsch und Englisch können sie alle verstehen und sprechen. Wir haben auch einige Familien mit russischer Abstammung, das hilft auch ungemein  bei der Verständigung. Sport hat ja auch eine eigene Sprache, so gibt es nur wenige Barrieren“. Der FSK möchte die ukrainische Gruppe bei der Integration unterstützen und plant bereits gemeinsame Ausflüge und  Wettkämpfe. Die Trainerin soll im Verein angestellt werden, um ihre sportliche Integration zu fördern. Beim LSV Schleswig-Holstein hat der FSK einen Antrag für finanzielle Förderung gestellt.

Die ohne ihre Eltern nach Flensburg gereisten ukrainischen Kinder nehmen am von der Ukraine angebotenen Online-Unterricht teil und trainieren intensiv, um auf andere Gedanken zu kommen. „Aktuell geht es den Kindern gut, es fühlt sich an wie ein Trainingslager“, berichtet Ulrike Thielemann. „Unser Engagement endet hier noch nicht, es ist noch einiges zu regeln und zu organisieren“.


  • links ukrainische Kinder mit orangenen Badekappen, rechts Kinder vom FSK
    links ukrainische Kinder mit orangenen Badekappen, rechts Kinder vom FSK