Gelungene Werbung für den Tischtennissport

Das Jubiläum 70 Jahre Tischtennis im Saarland beging der Saarländische Tischtennisbund (STTB) unlängst mit einem großen Aktionstag an mehreren Orten in der Landeshauptstadt, der auch unter dem Motto „Tag der Integration“ lief. Das Ganze kam bei den Besuchern sehr gut an, vor allem am Saarbrücker Staden herrschte passend zum strahlenden Sonnenschein beste Stimmung.

70 Jahre Tischtennis im Saarland – ein Jubiläum, das die Verantwortlichen des Saarländischen Tischtennisbundes (STTB) vor kurzem mit einem großen Aktionstag in Saarbrücken feierlich begingen. Im Landtag, im Innenministerium, in der Kita am Schenkelberg und am Saarbrücker Staden –überall stand der kleine weiße Ball im Mittelpunkt des Geschehens.

Im Landtag zeigte am Morgen auch LSVS-Präsident Klaus Meister, was er im Umgang mit dem Schläger draufhat. Nach ein paar Ballwechseln mit Tischtennis-Präsident Werner Laub hob Meiser den rasanten Werdegang des Sports hervor: „Tischtennis blickt auf eine unglaubliche Entwicklung zurück. Ich selbst habe über 20 Jahre aktiv gespielt, habe in den 60er Jahren damit begonnen. Damals war es noch ein vergleichsweise langsamer Sport“, sagte der Landtagspräsident. Gemessen an der Größe habe sich das Saarland im Vergleich immer sehr gut geschlagen: „Mit dem ATSV und jetzt mit dem 1. FC Saarbrücken als Deutschem Vizemeister waren und sind wir in der Spitze sehr gut aufgestellt. Genauso wichtig ist aber die Breite. Die Leute sollen einfach Spaß daran haben. Da lohnt es sich, mit diesem Tag ein wenig Werbung zu machen, und ich gratuliere ganz herzlich zu dieser langen und erfolgreichen Zeit“, ergänzte Meiser.

Dass es sich um einen Sport für Jedermann handelt, war im Anschluss am Saarbrücker Staden zu beobachten. Die zwölf dort auf einer Wiese aufgestellten Tische in verschiedenen Größen sind schon nach kurzer Zeit besetzt. Während an einer der Platten zwei ältere Damen mit vollem Einsatz den Schläger schwingen – und sich sogar später bei den Verantwortlichen des 1. FC Saarbrücken vor Ort nach den Trainingszeiten erkundigen –, wagt sich nebenan Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz ins Duell mit dem portugiesischen FCS-Profi Tiago Apolonia.

Anders als Britz hatte Nils Pendl, der wie viele andere Besucher am Staden ganz spontan zum Schläger griff, zunächst überhaupt keinen Schimmer, dass ihm mit Patrick Franziska gerade ein WM-Viertelfinalist gegenübersteht. Die Verwunderung, dass jeder seiner Schmetterbälle vom Gegner scheinbar spielerisch zurückgebracht wurde, war dem Saarbrücker anzumerken. „Ich wusste gar nicht, dass er so eine Hausnummer ist. Naja, er hat sein Können ein paar Mal aufblitzen lassen. Aber bei einem Bierchen könnte man ihm noch ein paar Tipps für seine Vorhand geben“, sagte Pendl nach dem ungleichen Duell lachend. Die Aktion an sich kam bei dem 31-Jährigen bestens an: „Ich finde es super, dass man hier so spontan spielen kann, dazu noch gegen die Profis. Das ist schon eine geile Sache.“

Dieser Meinung konnten sich die meisten Besucher am Saarbrücker Staden nur anschließen. Das Ansinnen von Präsident Laub und seinen Mitstreitern scheint voll aufgegangen zu sein: „Wir wollen noch mehr Menschen für Tischtennis begeistern und mit dieser Aktion vor allem zeigen, dass Tischtennis ein Sport für alle ist“, sagte er am Rande des Jubiläums. Zu diesem Motto passt die Kooperation, die den STTB seit Neustem mit dem DOSB-Programm Integration durch Sport verbindet.

Einer seiner Vorgänger, wenn auch nur für kurze Zeit, durfte bei diesem Anlass natürlich nicht fehlen: Erwin Berg, aktuell sportlicher Leiter der Saarbrücker Bundesligamannschaft, hat mit seinen 76 Jahren weite Strecken der saarländischen Tischtennisgeschichte erlebt und selbst mitgeprägt. „Wir sind 1966 mit dem 1. FC Saarbrücken in die damals neu gegründete Bundesliga aufgestiegen. Dort habe ich selbst noch mitgespielt, ich bin also schon etwas länger dabei. Tischtennis hat mir viel gegeben. Anfangs war es mein Hobby, jetzt ist es mein Beruf“, sieht Berg neben der generellen auch eine persönliche Erfolgsgeschichte.

So weit sind die Kinder der Kita Schenkelberg in Saarbrücken noch nicht. Aber auch dort kamen der Besuch und die Übungseinheiten mit den Kadertrainern Betty Grujic, Marco Schmitt und der Schulsportbeauftragten Anna-Lena Barbian sehr gut an. Alles in allem war der Aktionstag eine gelungene Werbung für den saarländischen Tischtennissport.

Text: David Benedyczuk