Gewalt und Kampfsport

Wie sich Kampfsportvereine unattraktiv für Gewalttäter machen

Foto: LSB Thüringen
Am 9. Juni trafen sich Vereinsvertreter*innen im LSB Thüringen zum Thema „Kampfsport und Demokratie – Risiken und Potenziale“. Foto: LSB Thüringen

Eine große Anzahl von Stützpunktvereinen in Thüringen sind im Kampfsport aktiv. Aus ihrer Mitte entstand zur Jahrestagung „Integration durch Sport“ die Idee, sich intensiver mit der Frage zu beschäftigen, warum ihr Sport für rechte Gewalttäter attraktiv ist und wie sich Vereine davor schützen können. Und so trafen sich am 9. Juni acht Vereinsvertreter*innen im LSB Thüringen zum Thema „Kampfsport und Demokratie – Risiken und Potenziale“. Eingeladen zu dieser als Auftakt gesehenen Veranstaltung hatte das Programm „Integration durch Sport“ in Kooperation mit dem Projekt „Sport zeigt Gesicht“. Als Referenten konnten Robert Claus und Olaf Zanjonc vom Projekt Vollkontakt gewonnen werden. In ihrem Modellprojekt legen sie den Fokus auf die Verbindung zwischen Rechten und dem Bereich Kampfsport. Aktuelle Ergebnisse können auf der Homepage nachgelesen werden: https://www.vollkontakt.info

Einen zentralen Punkt in der Diskussion nahmen die Werte des Sports ein: Fairplay, Rücksichtnahme, Respekt und Toleranz verbinden die Akteur*innen der Vereine mit ihrem Sport, aber auch Begriffe wie Gewalt und Kampf. Diesen Spannungsbogen aufzulösen gelang am 9. Juni noch nicht. Deshalb vereinbarten die Anwesenden, sich erneut zu treffen. Dann soll sich über die aktuellen Entwicklungen in den Vereinen ausgetauscht werden. Es ist angedacht ein Projekt zu entwickelt, bei dem Kampfsportvereine zeigen können, dass sie sich nicht instrumentalisieren lassen und ganz klar für demokratische und sportliche Werte eintreten und gesellschaftspolitische Verantwortung übernehmen. Und welche Maßnahmen werden aktuell durchgeführt, um Rechten keine Chance im Verein zu geben? „Wir sind Stützpunktverein und zeigen die auf unserer Homepage und im Verein“, sagt Jonny Kleinschmidt von der BSG Altstadt 05 Nordhausen. Damit einhergehende Einstellungen zum Thema Integration und Werte des Sports werden schon vor der Aufnahme von neuen Mitgliedern kommuniziert. Dies bestätigen auch andere Vereinsvertreter*innen. Zusätzliche bilden der Ehrenkodex und die Mustersatzung des LSB gute Grundlagen, um mit Mitgliedern in Gespräch zu kommen und eine Abgrenzung zu Rechts zu erreichen. Eine Basis, auf der sich aufbauen lässt.


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    Am 9. Juni trafen sich Vereinsvertreter*innen im LSB Thüringen zum Thema „Kampfsport und Demokratie – Risiken und Potenziale“. Foto: LSB Thüringen
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    Eingeladen zu dieser als Auftakt gesehenen Veranstaltung hatte das Programm „Integration durch Sport“ in Kooperation mit dem Projekt „Sport zeigt Gesicht“. Foto: LSB Thüringen