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„Kicken für Frauen, Leben, Freiheit“ – Polit-Prominenz zeigt Solidarität
Die Ziele des Benefizspiels der Initiative Bremen for Iran und dem FC Riensberg 11, Stützpunktverein im Programm „Integration durch Sport“, wurden mehr als erreicht: Um Solidarität mit der Demokratiebewegung und den Protesten gegen die Unterdrückung durch das theokratische Regime im Iran zu zeigen, war Prominenz aller demokratischen Parteien Bremens vor Ort. Außerdem trugen NDR, Weser Kurier und soziale Medien das Thema in eine breite Öffentlichkeit. Den Anstoß des Spiels übernahm Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte.
Geschlossenheit demokratischer Kräfte In seiner Rede zum Spielbeginn bekräftigte der Präsident des Bremer Senats die Geschlossenheit der demokratischen Kräfte Bremens in der Unterstützung der iranischen Demokratiebewegung gegen das Mullah-Regime. Diese war in der Anwesenheit der Besuchenden abzulesen: Neben Bovenschulte hatten sich die Präsidentin des Landessportbundes Bremen, Prof. Dr. Eva Quante-Brandt, Finanzsenator Björn Fecker (Grüne), Bürgerschaftspräsidentin Antje Grotheer (SPD), CDU-Fraktions-Vorsitzender Frank Imhoff, Bürgerschafts-Vizepräsidentin Sahhanim Görgü (Grüne), Linken-Abgeordente Maja Tegler und viele weitere bekannte Persönlichkeiten auf den Rasenplatz an der Bremer Uni gesellt, um ihre Solidarität zu bekunden.
Besonderes Mixed-Team Ein Freundschaftsspiel zwischen Mixed-Teams ist in Deutschland nichts Besonderes. Dass es sich bei einem der beiden Teams jedoch um ein Team mit Iraner*innen handelt schon: „Dieses Match ist aus mindestens drei Gründen außergewöhnlich: Frauen dürfen im Iran weder ein Fußballspiel anschauen, geschweige denn spielen – erst Recht nicht mit Männern gemeinsam. Sie dürfen nicht einmal unverschleiert in die Öffentlichkeit.“ bringt es Mitorganisatorin Padideh Forouhid auf den Punkt.
Trikots als Erinnerung Dass hier also iranische Männer und Frauen in einem Team mit gemeinsamen Trikots Fußball spielen ist eine Art kultureller Ausnahmezustand und insofern auch Sand im Getriebe der iranischen Theokratie. Doch es ging noch darüber hinaus: Die Trikots des „Frauen, Leben, Freiheit“-Teams trugen Botschaften gegen das Vergessen der Morde des Regimes. Jedes Trikot trug den Namen eines Opfers und dessen Todes-Alter um an deren Mut im Angesicht der menschenverachtenden Gewalt-Herrschaft des Mullah-Regimes zu erinnern.
„Calm Down“ zur Halbzeit In der Halbzeitpause gab es eine bedeutungsträchtige Tanzperformance. Als Protest gegen die Unterdrückung ihrer Freiheitsrechte und den Tod von Mahsa Amini hatten fünf iranische Mädchen mit offenen Haaren in Teheran im September 2022 in der Öffentlichkeit zum Song „Calm Down“ von Rema getanzt – praktisch alles, was im Iran für Frauen als verboten gilt. Sie wurden darauffolgend identifiziert und in Gewahrsam genommen und vermeintlich zu einer Entschuldigung gezwungen – der Tanz hat sich rund um die Welt jedoch zu einem Zeichen des Protests der Freiheitsbewegung entwickelt, der auch in Bremen unter Applaus seine Fortführung fand.
FC Riensberg 11: Stützpunkt-Verein mit sozialer DNA Die Organisation war eine Teamleistung von Bremen for Iran, derIranische Initiative Oldenburg, dem Iran Solidarity Commitee sowie dem FC Riensberg 11. An Erfahrung mangelt es den Initiativen und dem kleinen aber rührigen Stützpunkt-Verein im Programm „Integration durch Sport“ nicht: „Soziales Engagement ist eine feste Säule unserer Vereinsarbeit: Benefizspiel für die Ukraine, Aktionen mit dem Tierheim oder Senior*innen-Wohnheim - in letzter Zeit haben wir ja vieles auf die Beine gestellt. Diesmal war es sehr kurzfristig – dafür ist es aber super gelaufen. Schön, dass so viele Menschen vor Ort waren.“, meint FC Riensberg-Vorsitzender Ingo Brüning, der nach dem Abpfiff ohne erfolgreichen Torschuss, aber mit breitem Lächeln vom Spielfeld kam.
Das Ergebnis des Spiels war Nebensache, was aber wichtig war: „Frauen, Leben, Freiheit“ hat in jedem Fall gewonnen.
Wer sich für die Berichterstattung des NDR interessiert, findet diese hier im Magazin DAS! vom 20.08.2023 ab der 12. Minute.
Das Programm „Integration durch Sport“ wird aus Mitteln des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) unterstützt.
Die Resonanz seitens Medien und Politik war groß.
Ingo Brüning, 1. Vorsitzender FC Riensberg, Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte, Prof. Dr. Eva Quante-Brandt, Präsidentin des LSB Bremen, Finanzsenator Björn Fecker, Bürgerschaftspräsidentin Antje Grotheer, Bürgerschaftsvizepräsidentin Sahhanim Görgü-Philipp (v.l.n.r.)
Teamvorstellung
Jedes Trikot hält die Erinnerung an eine Person, die dem iranischen Regime zum Opfer fiel.
Die bunt gemischte Mannschaft der Halbzeit-
Tanzeinlage
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