Bei bestem Wetter und super Stimmung bei allen Beteiligten fand Mitte Juli das KiezKids SommerCamp Neukölln statt. 45 Kinder hatten auf dem Sportplatz am Maybachufer und auf dem Basketballcourt des benachbarten Rütli-Campus die Möglichkeit, verschiedene Sportarten kennenzulernen. Mit dem CfL Neukölln Hockey, dem TUS Neukölln Basketball, dem BSV Hürtürkel Fußball und den Boxgirls gewannen wir vier etablierte Sportvereine aus dem Kiez, die mit ihren Trainer*innen für die sportlichen Angebote sorgten und nebenbei noch ein wenig Eigenwerbung machen konnten. Die Kinder wurden in vier Gruppen geteilt und durchliefen jedes Angebot innerhalb der vier Tage.
Neben der Organisation eines Ferienangebotes war es unser Ziel, den Kindern Angebote sichtbar zu machen, die sie im Kiez haben, jedoch aus unterschiedlichen Gründen nicht nutzen. Mit großer Freude haben wir nach dem Camp feststellen dürfen, dass sich einige Kinder für den Vereinssport interessieren, woraufhin wir den Kontakt zu den jeweiligen Vereinen herstellten.
Nach gut anderthalb Stunden Sport war es bei rund 30 Grad im Schatten Zeit für eine Abkühlung und ein stärkendes Mittagessen. Sowohl bei der Essensausgabe als auch bei Auf- und Abbau und bei der Betreuung der Kinder wurde das Team von Integration durch Sport durch zahlreiche Ehrenamtliche Helfer*innen tatkräftig unterstützt. Ohne euch wäre es einmal mehr nicht möglich gewesen, solch eine Veranstaltung umzusetzen.
Das Nachmittagsprogramm gestaltete sich ein wenig anders als das Vormittagsprogramm. So stand am Nachmittag nicht der Sport im Vordergrund, sondern das kreative Schaffen. Das Künstlerkollektiv Berlin Massive, das schon seit längerem im Kiez Projekte mit Kindern und Jugendlichen verwirklicht, ermöglichte den Kindern einen Einblick in die Graffiti-Kunst. Zwei Künstler brachten den Kindern erste Techniken bei, um am Ende gemeinsam mit den Kindern mehrere Banner zu besprühen.
Zudem fand ein Malkurs statt, der von Jana, einer Innenarchitektin, und ihrem Ehemann Hussein, einem Lehrer, organisiert wurde. Die beiden leben seit ein paar Monaten in Berlin und engagieren sich seitdem für Kinder in Nord-Neukölln. So bieten sie ein wöchentlich stattfindendes, öffentliches Muay Thai Training für Kinder auf einem Bolzplatz im Kiez an. Seit Beginn an begleiten wir die beiden und unterstützen sie im Rahmen des Sonderfonds bei der Beschaffung von Materialien. Diese enge Kooperation führte unter anderem dazu, dass die beiden einen Malkurs auf dem SommerCamp anboten, der von den Kindern unglaublich gut angenommen wurde.
Zudem gab es noch einen Parkour, bei dem die Kinder in einer Art Wettbewerb verschiedene Aufgaben lösen mussten. Unsere gelungene Veranstaltung wurde nicht nur fotografisch sondern auch auf einem tollen Video festgehalten, das ihr hier sehen könnt.
Um die Kinder in ihrem Sozialraum zu erreichen, war es nötig, ein Netzwerk aufzubauen, das über den Kontakt mit den Sportvereinen hinaus geht. So kamen wir in Kontakt mit verschiedenen Quartiersmanagementbüros, sozialen Trägern, verschiedenen Vereinen und Migrant*innenorganisationen. Aufgrund des Netzwerks war es uns möglich, 45 Kinder aus dem Kiez für unser Ferienangebot zu gewinnen. Ein großer Dank gilt dabei auch dem Quartierbüro Rollbergkiez, dem Jugendzentrum Lessinghöhe, dem Jugendzentrum Manege, bwgt e.V. und dem Nachbarschaftsheim Neukölln. Als besonders wertvoll erwies sich zudem die Zusammenarbeit mit den StreetPlayers. Die StreetPlayers gestalten mobile Angebote für Kinder im Kiez mit einem sportlichen Schwerpunkt. Ihre pädagogische Arbeit beinhaltet ein PeerHelper Konzept. Dabei erhalten Kinder aus der Gruppe im Laufe der Zeit Aufgaben und lernen so eigenverantwortlich zu handeln, bis sie nach einigen Jahren selbst Kinder begleiten oder sogar betreuen können. So begleitete eine PeerHelperin von den StreetPlayers einen Teil der Kids über die gesamte Woche.
Im Rahmen des Projektes KiezKids haben wir durch ein gemeinsam organisiertes SommerCamp Menschen, Organisationen, Akteure, die im Kiez engagiert sind, kennengelernt und den Grundstein für ein weiteres Zusammenarbeiten gelegt. Ziel ist es, auch in Zukunft über Netzwerktreffen gemeinsam geplante Projekte ins Leben zu rufen und diese umzusetzen, um Kindern die Vielfalt an Angeboten im Kiez ein Stück näher zu bringen.
