„Man muss Ziele haben im Leben“

Maher Alkhalil hat über den LSB Berlin die C-Lizenz zum Fußballtrainer erworben. Damit hat der gebürtige Syrer noch Großes vor.

Von seinem Balkon aus in Berlin-Lichterfelde blickt Maher Alkhalil auf Bäume. Zwischen den Hochhäusern gibt es viel Grün, das gefällt dem 41-Jährigen: „Ich habe vorher im Wedding gewohnt, das habe ich auch sehr gemocht, aber jetzt fühle ich mich hier mit meiner Familie am wohlsten.“ Maher Alkhalil hat in der syrischen Hauptstadt Damaskus als Grundschullehrer gearbeitet, bevor er 2015 nach Deutschland geflohen ist. Ein Jahr später konnten seine Frau und sein Sohn nachkommen. Seitdem leben sie gemeinsam in Berlin, wo sie noch eine Tochter bekommen haben.

 

 

Traum vom Fußballprofi

Der Fußball hat ihn immer begleitet, egal in welchem Land er sich gerade befunden hat: „In Syrien habe ich in der 3. Liga im Verein gespielt“, sagt Maher. „Ich wollte damals sogar zu einer Sport-Universität und Fußballprofi werden, aber das ist sehr schwer.“ Um seine Fußball-Leidenschaft ein wenig zu professionalisieren, hat er einen Lehrgang absolviert, um die Trainer-C-Lizenz zu bekommen. Inzwischen trainiert Maher beim Fußballverein Rot-Weiß 90 in Hellersdorf die Jugendmannschaft. „Das macht mir viel Spaß und ich möchte 2024 gern die B-Lizenz schaffen.“

Erfüllender Job

Seinen Lebensunterhalt verdient der Pädagoge nicht mehr als Lehrer, dafür als Sozialarbeiter. Bei der LebensWelt gGmbH, die in der interkulturellen Kinder- und Jugendhilfe aktiv ist, berät Maher Geflüchtete, die zum Beispiel ein Kind mit einer Behinderung haben und auf besondere Hilfe angewiesen sind. „Dieser Job erfüllt mich sehr, denn ich kann andere Menschen wirklich unterstützen und etwas Gutes bewirken. Das möchte ich gern weitermachen.“

Dies gilt auch für den Fußball. Maher hat meistens im Mittelfeld gespielt, manchmal auch als Stürmer. Er möchte selbst gern weiter trainieren und junge Talente coachen. „Mein Traum ist es, beim Hertha BSC als Co-Trainer zu arbeiten“, bekennt Maher. „Das würde ich auch ehrenamtlich machen, um mehr Praxiserfahrung zu bekommen. Ich weiß, dass das nicht so einfach ist, aber man muss Ziele haben im Leben.“

Text/Foto 1: Klaus Rathje