Von- und miteinander lernen

Am 26. April fiel in der Aartalhalle in Taunusstein-Neuhof der Startschuss für 12 Frauen aus sieben verschieden Herkunftsländer, die sich in den kommenden Wochen von den Referenten des Integrationsteams des Landessportbund Hessen e.V. (lsbh) und der Sportjugend Hessen e.V. (sjh), Bahar Akcayer-Schütte und Carlo Wiegand, zu Übungsleiterinnen im Breitensport mit dem Schwerpunkt Erwachsene und Ältere ausbilden lassen. Die Ausbildung findet im Rahmen des Projekts „Gemeinsam Integration Bewegen“ vom Sportkreis Rheingau-Taunus e.V. und dem Turngau Mitteltaunus in Zusammenarbeit mit dem Landessportbund Hessen e.V. (Programm "Integration durch Sport") in Taunusstein statt.

Diese interkulturelle Ausbildung umfasst 140 Lerneinheiten à 45 Minuten und wird bis zu den Sommerferien abgeschlossen sein. Die Teilnehmerinnen werden qualifiziert, Unterrichtsstunden zu planen und durchzuführen, mit dem Ziel Breitensportgruppen im Verein zu leiten. Vermittelt werden den Teilnehmerinnen sowohl theoretische als auch sportpraktische Inhalte. Dazu gehören Grundlagen der Physiologie, der Anatomie, der Bewegungs- und Trainingslehre, der Ernährung und des Gesundheitssports sowie praktische Übungen zur Unterrichtsgestaltung, Organisation und Gymnastik. Zudem wird im speziellen auf die Besonderheiten im Training mit Erwachsenen und Älteren eingegangen. Nach bestandener Prüfung erhalten die Teilnehmerinnen die C-Lizenz für Übungsleiter im Breitensport des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).

Der Sportkreiskreisvorsitzende Manfred Schmidt konnte Taunussteins Bürgermeister Sandro Zehner, Karl-Heinz-Cramer (Sportamt der Stadt Taunusstein), Sarah Hense (Integrationsteam lsbh/sjh), Bahar Akcayer-Schütte und Carlo Wiegand sowie Sigrid Kleffmann-Meyer (2. Vors. SV Neuhof) als Ehrengäste begrüßen. Er dankte der Stadt Taunusstein für die Unterstützung und unterstrich die wichtige Rolle, die die angehenden Übungsleiterinnen als Botschafterinnen für interkulturelle Vielfalt zukünftig in den Vereinen einnehmen werden. Der Vorsitzende des Turngau Mitteltaunus, Rolf Byron, betonte, dass das Projektteam den Teilnehmerinnen Hilfestellung geben wird. So stellen die Partnervereine der Sportkreise den Teilnehmerinnen der Ausbildung Mentorinnen zur Seite, um sie während der Ausbildung zu beraten, zu unterstützen und Hospitationen zu ermöglichen.

Nach der Begrüßung, die den offiziellen Ausbildungsbeginn einläutete, ging es direkt in die Sporthalle. Die Referenten boten den Teilnehmerinnen vielfach Gelegenheiten sich auf spielerische Weise kennenzulernen und Berührungsängste abzubauen, so dass von Beginn an ein positives, respektvolles Miteinander herrschte.  Es wurde viel gespielt, der Sportverein als Institution und die Sporthalle mit den vielfältigen Klein- und Turngeräten als spätere Wirkungsstätte der angehenden Übungsleiterinnen kennen gelernt sowie die Grundlagen der Trainings- und Unterrichtsplanung praxisnah vermittelt. Alle Frauen waren mit viel Motivation und Begeisterung bei der Sache. Der nächste Lehrgangsabschnitt folgt am 10. und 11. Mai, für den die Teilnehmerinnen ihre erste Hausaufgabe vorbereiten müssen: die Ausarbeitung eines typischen Spiels aus dem Herkunftsland. Dieses Spiel dürfen die Teilnehmerinnen im Laufe der weiteren Lehrgangsabschnitte vorstellen und mit der Gruppe durchführen. Denn: Von- und miteinander lernen ist ein wichtiger Bestandteil dieser Ausbildung, in der interkulturelles Lernen fokussiert wird und kulturelle Vielfalt Wertschätzung findet.