15. Internationales Wushu-Trainingslager

Wir sind eine Gruppe von sieben Personen im Alter von 13 bis 27 Jahren. Schon die große Altersspanne lässt erkennen, dass wir eine buntgemischte Truppe sind, die durch die Liebe zum Kampfsport und Abenteuergeist verbunden ist. In Kasachstan treffen wir auf weitere 40 Kinder und Jugendliche aus der Schule Sin Ho Men, die in diesem Jahr ihr 20. Jubiläum feiert und sich im kasachischen Aktau befindet. Vier Tage Zugfahrt, quer durch Kasachstan, nahmen die Kinder auf sich um an diesem Abenteuer teilzunehmen, da ist unser 24 Stunden Flug nichts dagegen.

Am Fluss Ulba, umgeben von den Bergen des Altaigebirges, treffen wir endlich auf unsere Gefährten, mit denen wir die nächsten 25 Tage wie eine große Familie leben werden. Für uns ging ein Traum in Erfüllung, denn wir hatten von diesem Trainingslager bereits viel gehört und wollten es selbst erleben und nun waren wir dort, endlich angekommen und bereit ein Teil davon zu werden. Hier sollten wir die nächsten 25 Tage uns, unsere Stärken und Schwächen auf die Probe stellen und über uns hinauswachsen.

Fünfundzwanzig Tage sind eine lange Zeit in der wir Höhen und Tiefen erlebten. Wir absolvierten das Training in den reißenden Fluten der Ulba, erklommen die Berge des Altai, stellten uns der Taiga mit ihren unzähligen Hindernissen, wir philosophierten am Ufer über den Sinn des Lebens und die chinesischen Sutren, verbrachten die Abende am Lagerfeuer und sangen zur Gitarre, wir lernten wie man Feuer macht und fällten Holz, doch vor allem lernten wir in einer Gemeinschaft zusammen zu leben, die Verantwortung für die anderen zu übernehmen und sich seinen Ängsten zu stellen. In dieser Zeit haben wir sehr viel nicht nur über das Zusammenleben in einer großen Gruppe, sondern auch über uns selbst gelernt. Auch die Begegnung mit Kindern und Jugendlichen aus einem anderen Land und einer anderen Kultur hat unseren Horizont erweitert. Dieses Trainingslager gab uns das Gefühl eine Gemeinschaft, unabhängig von Nationalität und Herkunft der Teilnehmer, zu sein. Doch es war nicht immer einfach und deswegen sind wir sehr dankbar, dass unser Trainer, Alexander Raduncev, der diese Tradition begründet hat, uns immer unterstützte und begleitete. Auch sportlich entwickelten wir uns weiter, lernten neue Formen und wurden stärker.

Abschließend kann ich nur sagen, dass ich sehr froh bin, daran teilgenommen zu haben. Auch großes Lob an die Veranstalter, WUSHU & MARTIAL ARTS FEDERATION e. V. in Zusammenarbeit mit der Integration durch Sport, denn das Trainingslager war sehr gut organisiert und wurde ebenfalls sehr gut von unserem Trainer, Alexander Raduncev in Unterstützung von Natalya Nikonova, der Vizepräsidentin der Sin Ho Men Schule in Kasachstan, durchgeführt.