2. Platz beim BigFm Preis

Integration für Nana Tsimakuridze und die Behindertensportgruppe des JSV

Am 25. Juni wurden die Gewinner der bigFM Initiative für Integration in Rheinland-Pfalz gekürt. Der erste Preis ging an die Studentinnen Victoria Schäfer und Jennifer Retz für das Projekt "Studenteninitiative für Kinder Koblenz". Auf Rang zwei und drei wurden die Projekte "Judo-Sportverein Speyer" und "FLAIR Festival" gewählt.

Die Ministerin für Integration in Rheinland-Pfalz, Irene Alt (Foto), zeichnete nicht nur die Gewinner aus, sondern freute sich außerordentlich über so viel Engagement in ihrem Bundesland.BigFM-Geschäftsführer Kristian Kropp zeigte sich in seiner Rede stolz, über die zahlreichen Bewerbungen und lobte die fortwährende Motivation der Bewerber.  Senior Research Fellow des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung, Frank Swiaczny, betonte in seinem Vortrag über den demographischen Wandel in Deutschland nochmals die Wichtigkeit der Initiative für Integration.

Außerdem unter den Gästen: Dr. Ulrich Link, Vorstand der Investitions- und Strukturbank RLP, Carsten Mehlkopf, Integrationsbeauftragter der Stadt Mainz und Landtagsabgeordneter Andreas Biebricher. Für den passenden musikalischen Rahmen sorgte der Reggae-Sänger und Songwriter Patrice.

 

PROMINENTE TALKGÄSTE SPRECHEN ÜBER INTEGRATION UND INKLUSION

 

Auch dieses Jahr ergänzten wieder prominente Gäste die Talkrunde und diskutierten über ihre Erfahrungen zu den Themen Integration und Inklusion. Neben Sänger Patrice und "Die Ärzte"-Bassist Rod Gonzalez nahm auch die 25-jährige Carolin Fischer, die seit zwölf Jahren von der Brust abwärts gelähmt ist und durch das "Jenke Experiment" bekannt wurde, an der Talkrunde teil.

 

Der Judosportverein Speyer hatte sich mit dem Projekt „ Ich – Du – Wir – gelebte Inklusion im Judosportverein Speyer“

 

Der JSV versteht sich  als große Familie und ist eine starke Gemeinschaft für alle, ganz gleich ob groß oder klein, stark oder schwach, jung oder alt. Sport ist der Türöffner um sich kennenzulernen, Akzeptieren und Verstehen zu lernen. Der respektvolle Umgang und die Gesundheit stehen dabei im Vordergrund, ohne dass Spaß und Spiel zu kurz kommen. Bei uns treffen sich zum Beispiel muslimische Mütter; Senioren mit Demenzerkrankungen; Kindergartenkinder und Grundschüler; Kinder mit motorischem Förderbedarf und Menschen mit Behinderungen. Neben dem Sportangebot ist es vor allem das „Drumherum“, weswegen die Menschen gern zu uns kommen und sich bei uns wohlfühlen. Der Austausch untereinander, die herzliche Begrüßung und persönliche Betreuung sowie das gemütliche Zusammensein nach dem Sport: In der familiären Gemeinschaft des JSV fühlt sich jeder aufgenommen.

Wir bieten zum Beispiel Trainingseinheiten für junge Menschen mit Behinderungen an. Neben Judo steht auch eine allgemeine Sport- und Spielgruppe auf dem Programm. Rund 40 behinderte Sportler werden in das normale Vereinsgeschehen integriert, stärken ihre Persönlichkeit und knüpfen Kontakte mit ihrer Umgebung. Für die Zukunft sind u.a. gemeinsame Trainingseinheiten für Jugendliche mit und ohne Behinderungen sowie die Gründung eines JSV-Fanclubs geplant.

Nana Tsimakuridze bringt sich als Betreuerin der Gruppe mit viel Engagement und Empathie ein. Die zwanzigjährige Georgierin beantragte vor sechs Jahren mit ihrer Familie Asyl. Sie kennt das Gefühl, anders zu sein und nicht dazu zu gehören. Anfangs fühlte sich Nana in Deutschland einsam. Sie beherrschte die Sprache nicht und fand nur schwer Kontakte. Sie suchte sich eine Aufgabe mit sozialer Verantwortung. Im Judo-Sportverein fühlte sie sich gleich wohl, absolvierte eine Fortbildung der Sportjugend Rheinland-Pfalz: „Interkulturelle Sportangebote“ und übernahm die Aufgabe und große Verantwortung, Menschen mit geistiger Behinderungen in Bewegung zu bringen.

Für diese Aufgabe braucht Nana viel persönliches Engagement. Menschen mit Behinderungen mangelt es oft an sportlichem Ehrgeiz. Medikamente können sie träge und müde machen; die Leistungsbereitschaft ist eher gering. Nana muntert die Teilnehmer immer wieder auf, spricht sie persönlich an und überredet sie mit kreativen Ideen zur Bewegung. Neben ihrer Zuverlässigkeit und Selbständigkeit ist es vor allem ihre sympathische Persönlichkeit, die zum Erfolg dieses Angebotes beiträgt. Denn die Sportstunde beginnt nicht mit Aufwärmübungen, sondern schon die herzliche und persönliche Begrüßung jedes einzelnen Teilnehmers durch Nana trägt zu der Wohlfühlatmosphäre bei, die die Behinderten brauchen. Zuerst wird erzählt und sich ausgetauscht, bis Nana mit viel Fingerspitzengefühl und Durchsetzungsvermögen zum Sport überredet. Auch nach der Stunde sitzen Teilnehmer und Betreuer noch eine Zeitlang zusammen, erzählen oder trinken eine Limonade. Unsere Angebote für unterschiedliche Gruppen finden mitten im Trainingsgeschehen statt. Neben Menschen mit Behinderungen trainieren Leistungsjudoka auf der einen Seite, Jugendliche mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen auf der anderen Seite. So trainieren alle Toleranz und erleben eine bunte, vielfältige Gemeinschaft.  

 

Gerlinde und Nana fuhren am vergangenen Mittwoch mit einem Teil der Gruppe nach Mainz, um sich die Urkunde und einen Scheck über 1.000 Euro für den 2. Platz abzuholen. Die Ministerin für Integration Irene Alt kennt den JSV und war wieder einmal beeindruckt von dem vielfältigen Angebot und dem Engagement des Vereins.

 

hier finden Sie das Video zu ihrem Verein:

https://www.youtube.com/watch?v=2fbhh3bl37Q

 

Der Link zum Video, das an diesem Abend gezeigt wurde findet Ihr hier.

 

Video:

http://www.bigfm.de/views/default/bigfm-initiative-fuer-integration-die-preisverleihung-2014.html