Auftaktveranstaltung zum "Aktionsplan Integration"

RENDSBURG. Mit einer großen Auftaktveranstaltung ist heute (1. September) der "Aktionsplan Integration" gestartet worden. Vor über 200 Gästen erläuterte Integrationsminister Emil Schmalfuß, dass Schleswig-Holstein damit einen neuen Weg beschreite:

"Wir wollen weg von der punktuellen Projektarbeit hin zu einem handlungsorientierten, institutionalisierten Gesamtansatz. Erfolgreiche Integrationspolitik ist keine Nischen- oder Sozialpolitik. Sie ist als Querschnittsaufgabe verantwortungsbewusste Gesellschafts- und zunehmend zugleich auch vorausschauende Wirtschaftspolitik. Dabei rückt insbesondere eine stärkere Teilhabe von Migrantinnen und Migranten bei Bildung und Beschäftigung in den Fokus. Unter Leitung meines Hauses werden die zuständigen Ministerien zentrale Themenfelder der schleswig-holsteinischen Integrationspolitik herausarbeiten, entsprechende Handlungsziele formulieren und Strategien entwickeln, mit denen Strukturen und Institutionen an die Bedürfnisse von Menschen mit Migrationshintergrund angepasst werden. Bei der Erarbeitung soll auch externe Kompetenz aus Vereinen, Verbänden, Migrantenorganisationen und Unternehmen eingebunden werden"", so Schmalfuß.

In Rendsburg wurde zuletzt beim EON-Hanse-Cup vom 27. - 29.08. wieder ein Sportpark mit Unterstützung des "Bundesprogramms Integration durch Sport" eingerichtet. Diese Programm wird finanziert durch das Bundesministerium des Inneren und vom Deutschen Olympischen Sportbund und seinen Landesverbänden umgesetzt.

Staatsministerin Prof. Dr. Maria Böhmer erklärte: ""Ich freue mich sehr darüber, dass Schleswig-Holstein sein Integrationskonzept zu einem Aktionsplan fortschreibt. Ich bin sicher: Die Entwicklung von klar definierten und überprüfbaren Zielen bedeutet einen Meilenstein für die Integration. Mit seinem Engagement übernimmt Schleswig-Holstein unter den Bundesländern eine Vorreiterrolle bei der Integration. Auch auf Bundesebene werden wir mit der Erarbeitung eines Nationalen Aktionsplans Integrationspolitik verbindlicher gestalten. Schwerpunkte bleiben die Großbaustellen Sprache, Bildung und Arbeitsmarkt. Gute Deutschkenntnisse und ein Schulabschluss sind in unserem Land die Voraussetzung für den sozialen Aufstieg! Jeder einzelne Migrant ist gefordert, sich anzustrengen und Unterstützungsangebote anzunehmen. Zugleich ist es wichtig, insbesondere die Maßnahmen für eine bessere Bildung junger Migranten zu verstärken. Denn die Jugendlichen aus Zuwandererfamilien sind die Fachkräfte von morgen. Für den Zusammenhalt und die Zukunftsfähigkeit unseres Landes ist es umso entscheidender, dass Einheimische und Zugewanderte sowie Bund und Länder bei der Integration an einem Strang ziehen", betonte Böhmer.

 

Mit dem "Aktionsplan Integration" werden gezielte Schwerpunkte in der Integrationspolitik gesetzt. Bis Herbst 2011 erstellen alle Ministerien dazu Vorschläge für konkrete Maßnahmen. Der Aktionsplan soll sich konzentrieren auf die Handlungsfelder:

 

* frühkindliche und schulische Bildung,

* berufliche Ausbildung,

* Hochschule und Weiterbildung,

* Arbeit,

* Gesundheit und Pflege

* sowie eine neue Willkommenskultur.

 

Hintergrund:

Jeder achte Schleswig-Holsteiner hat einen Migrationshintergrund (367.000), bei den unter sechsjährigen Kindern ist es bereits jedes Vierte. Angesichts der demographischen Entwicklung wird der Anteil der Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner mit Migrationshintergrund in den nächsten Jahrzehnten weiter wachsen. Fast jeder zehnte ausländische Jugendliche in Schleswig-Holstein verlässt die Schule ohne Abschluss. Vier von zehn jungen Menschen mit Migrationshintergrund haben keine abgeschlossene Berufsausbildung.


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