Aumüller Integrationspreis geht an Programm „Integration durch Sport“ im BLSV

Preisträger des Aumüller Integrationspreis 2011 in Regensburg
Preisträger des Aumüller Integrationspreis 2011 in Regensburg

Regensburg: Zum ersten Mal gab es in Regensburg einen Integrationspreis zu gewinnen, den die Firma Aumüller Druck mit 10 000 EUR ausgeschrieben hat. Gegen knapp 30 Bewerber konnte sich neben fünf weiteren Gewinnern auch das Programm „Integration durch Sport“ im BLSV mit der Ausbildung zur „Sportassistentin Interkulturell“ durchsetzen, die speziell auf Frauen mit Migrationshintergrund ausgerichtet ist.

Seit acht Jahren engagiert sich das Programm „Integration durch Sport“ im BLSV für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund und Menschen aus sozial schwachen Familien in Regensburg. Doch nie war das Interesse zum Thema Integration in Deutschland so groß wie heute. Umso mehr freut es die Preisträgerin Tabea Gutschmidt vom Programm „Integration durch Sport“ im BLSV, dass mit dem Preis nicht nur eine Geldprämie verbunden ist, sondern auch der Integrationsarbeit eine öffentliche Anerkennung zuteil wird.

Der demografische Wandel macht auch vor den Sportvereinen nicht halt. Sie werden sich in Zukunft auf neue Mitgliedersituation einstellen und neue Wege gehen müssen, um nicht den Anschluss an die veränderten gesellschaftlichen Verhältnisse zu verpassen. Bereits jetzt hat jeder sechste Jugendliche einen Migrationshintergrund, bei Kindern bis sechs Jahren bereits jedes zweite.

Der Sportentwicklungsbericht zeigt, dass gerade Menschen mit Migrationshintergrund mit nur 9% in den bayerischen Sportvereinen vertreten sind Ihr Anteil in der Gesamtbevölkerung liegt hingegen bei ca. 20%.

Besonderes Augenmerk legt das Programm „Integration durch Sport“ auf die Integration von Frauen im Sport. Frauen machen derzeit nur knapp 40% der Vereinsmitglieder aus, mit ca. 6% liegt der Anteil der Frauen mit Migrationshintergrund in den Vereinen drastisch niedriger.

Das ist nicht auf mangelndes Interesse dieser Frauen am Sport  zurückzuführen, vielmehr fehlt es an Sportangeboten, die auf die Bedürfnisse und Lebenslagen der Frauen zugeschnitten sind. Auch fehlt es den zugewanderten Menschen zumeist an Kenntnissen über das Vereinssystem in Deutschland.

Mit der Ausbildung zur „Sportassistentin Interkulturell“ möchte  das Programm „Integration durch Sport“ Frauen zum Sport und zu sozialem Engagement  motivieren. Neben den sportpraktischen Einheiten, die diese Ausbildung beinhaltet, erhalten die Frauen Kompetenzen in Pädagogik und Gesundheitsarbeit sowie Informationen zum Sportsystem in Deutschland.

Eine zentrale Botschaft der Ausbildung ist das Arbeiten im Rahmen kultureller Vielfalt. Dazu werden gezielt methodische Übungen durchgeführt und theoretisches Wissen über verschiedene Kulturen vermittelt.  Im Wesentlichen profitieren die Teilnehmerinnen der Ausbildung aber auch vom gegenseitigen Austausch, denn sie entstammen selbst unterschiedlichen Kulturkreisen und bringen ihre persönlichen Erfahrungen und Prägungen mit ein. Kulturelle Vielfalt wird so als wertvolle Bereicherung für die Gesellschaft erlebt.

Der Aumüller Integrationspreis 2011 ist Anerkennung und Motivation gleichermaßen, die interkulturelle Ausbildung von Frauen im Sport weiter zu verfolgen und mit diesem Kompetenzgewinn das nachhaltige soziale Engagement im Sportverein und darüber hinaus zu fördern.

Informationen:

Programm „Integration durch Sport“ im BLSV

Regionalbüro  Regensburg

Tabea Gutschmidt

Tel.: 0941-29726 16

regensburg(at)sportintegration.de


  • Preisträger des Aumüller Integrationspreis 2011 in Regensburg
    Preisträger des Aumüller Integrationspreis 2011 in Regensburg
  • Tabea Gutschmidt, Preiträgerin für das Programm "Integration durch Sport"
    Tabea Gutschmidt, Preiträgerin für das Programm "Integration durch Sport"
  • v.li Christian Aumüller, Bürgermeister Joachim Wolbergs, Stefan Aumüller, Tabea Gutschmidt
    v.li Christian Aumüller, Bürgermeister Joachim Wolbergs, Stefan Aumüller, Tabea Gutschmidt