Boxer schlagen Brücke zur Demokratie: Kreispräsident Peter Sönnichsen und der TSV Plön laden Flüchtlinge in den Landtag ein

Seit 15 Jahren engagiert sich der TSV Plön im Bundesprojekt Integration durch Sport. Sönnichsen schlug damit eine Brücke zur Demokratie: „Der gläserne Plenarsaal ist auch ein Symbol für die gläserne Politik in unserem Land.“ Damit alle ihn verstehen konnten, übersetzte Filmon Frezghi. Er kam vor elf Jahren aus Eritrea nach Europa. Manchmal musste er nachfragen, als es um Wahlen ging. In seiner Heimat gibt es sie nicht. Stolz folgte auch Marcel Baklan den Ausführungen. Der Zwölfjährige nahm den Platz ein, auf dem sonst nur der Ministerpräsident sitzen darf. Etwas schüchtern sagte der Nachwuchsboxer: „Danke dafür.“ Dabei blickte er zu seinem Vater. Sergey Baklan ist Trainer beim TSV Plön. Seine Wurzeln hat er in der Ukraine. Heute ist er Erzieher in Kiel und berichtet: „Ohne die deutsche Sprache und ohne den Boxsport hätte ich diesen Weg nicht geschafft.“ Karsten Lübbe, Landeskoordinator für Integration im LSV, ergänzte: „Im Sport sind in Schleswig-Holstein alle willkommen.“

Dabei waren auch Förderer des Projektes wie Frederike Köhler (Deutscher Kinderschutzbund, Kreisverband Ostholstein) sowie Susanne Elbert und Isgard Blaßneck (beide vom Lionsclub Wagrien). Die drei Frauen sensibilisierten Sönnichsen mit offenen Worten: Sprachkurse und ehrenamtliche Arbeit von Sprachpaten reichten nicht aus. Die Menschen müssten beschäftigt werden. Elbert: „Der junge Mann neben mir war in Syrien Koch und hatte ein Restaurant. Warum kann man ihm den Weg in ein Arbeitsverhältnis nicht erleichtern?“alm