„Brücken für eine gemeinsame Zukunft“

Das Programm „Integration durch Sport“ des Landessportverbands Baden-Württemberg lud gemeinsam mit dem Innenministerium Baden-Württemberg am 24. Januar 2009 junge Muslime und Musliminnen zu einer gemeinsamen Dialogveranstaltung nach Böblingen ein.

Da unter den Migranten in Baden-Württemberg derzeit circa 600.000 Muslime leben, ist ein gemeinsamer Dialog mit Blick in die Zukunft von besonderer Bedeutung für eine gelingende Integration. Viele junge Muslime suchen ihren Platz in der Gesellschaft und streben nach Akzeptanz und Anerkennung, ohne ihre eigene Identität dabei verlieren zu wollen.

Polizei-Inspektor Dieter Schneider, LSV-Präsident Dieter Schmidt-Volkmar, Bekir Alboga (Dialogbeauf-tragter DITIB) und Polizeipräsident Erwin Hetger (von links). Bild: LSV BW
Polizei-Inspektor Dieter Schneider, LSV-Präsident Dieter Schmidt-Volkmar, Bekir Alboga (Dialogbeauf-tragter DITIB) und Polizeipräsident Erwin Hetger (von links). Bild: LSV BW

Unter dem Motto „Brücken für eine gemeinsame Zukunft“ begrüßten der Präsident des Landessportverbandes Baden-Württemberg, Dieter Schmidt-Volkmar, und der Landespolizeipräsident Erwin Hetger ca. 300 junge Muslime aus allen Teilen des Landes. „Integrationsmaßnahmen haben nur dann Erfolg, wenn beide Seiten aufeinander zugehen und sie nicht als Einbahnstraße verstanden werden“ sagte Dieter Schmidt-Volkmar im Beisein von Mehmet Erkan Öner, Vize-Konsuls des Türkischen Generalkonsulats Stuttgart, Cevdet Celen, dem Attaché für religiöse Angelegenheiten und Bekir Alboga, dem Dialogbeauftragen der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion e.V (DITIB).

„Die Angebote der Sportvereine erfüllen bei der Integration von Migranten und Migrantinnen in unsere Gesellschaft eine wichtige Funktion“, so Dieter Schmidt-Volkmar weiter. „Menschen mit Migrationshintergrund sind im Sport nach wie vor unterrepräsentiert. Wir brauchen noch mehr Dialogbeauftragte aus dem eigenen Kulturkreis, die den Betroffenen als Vertrauenspersonen den Zugang zum Sport erleichtern, Hemmschwellen abbauen und Informationen zum deutschen Sportsystem geben. Dabei ist es sehr wichtig, dass die Muslime gewisse Traditionen und Normen nicht aufgeben müssen, um aktiv Sport treiben zu können.“

 

Um den Teilnehmern einen Einblick in bereits bestehende Kooperationen zu geben, wurden gemeinsame Projekte der Polizei, des Landessportverbandes und der Moscheevereine präsentiert und am Nachmittag verschiedene Workshops durchgeführt, in denen die jungen Muslime und Musliminnen methodische Hinweise und Anregungen erhielten, Präventionsprojekte und -veranstaltungen zu initiieren und an Sportveranstaltungen und dem Sportvereinsleben aktiv teilzuhaben.

Am Ende der Veranstaltung konnten sich alle Beteiligten in einem gemeinsamen Kontaktcafé in lockerer Atmosphäre kennenlernen und offene Fragen besprechen.

 

Da dieser Tag ein sehr positives Feedback bei den Teilnehmern hervorgerufen hat und bereits Pläne für weitere gemeinsame Projekte geschmiedet werden, wird es sicherlich nicht bei einer einmaligen Veranstaltung bleiben.


  • Polizei-Inspektor Dieter Schneider, LSV-Präsident Dieter Schmidt-Volkmar, Bekir Alboga (Dialogbeauf-tragter DITIB) und Polizeipräsident Erwin Hetger (von links). Bild: LSV BW
    Polizei-Inspektor Dieter Schneider, LSV-Präsident Dieter Schmidt-Volkmar, Bekir Alboga (Dialogbeauf-tragter DITIB) und Polizeipräsident Erwin Hetger (von links). Bild: LSV BW