Bürgerdialog vor Ort: Sigmar Gabriel im Gespräch mit den Boxgirls aus Kreuzberg

Unter dem Motto „Was muss in Deutschland besser werden?“ besuchte Sigmar Gabrielam Montagnachmittag die Boxgirls, einen Kreuzberger Stützpunktverein des Programms "Integration durch Sport". Das Sport- und Sozialprojekt wurde in den vergangenen Jahren mehrfach für seine innovative Arbeit im Bereich Integration, bürgerschaftliches Engagement und Gleichberechtigung ausgezeichnet. Der Bundesvorsitzende der SPD sprach im Rahmen des Bürgerdialogs mit Mädchen aus dem Verein darüber, wie die Politik die Arbeit und Ziele von Boxgirls und anderen zivilgesellschaftlichen Projekten unterstützen kann.

Das Boxgirls-Projekt wurde 2005 von Heather Cameron, Juniorprofessorin für Integrationspädagogik an der FU, ins Leben gerufen. Mit mehr als 160 Mitgliedern ist der Verein inzwischen Europas größter Boxclub für Frauen, Mädchen und LGBTs. Über das Boxtraining hinaus setzen sich Cameron und ihre Mitstreiterinnen mit Projekten wie „Sicher im Kiez!“ und „Urban Heros“ für mehr gesellschaftliches und soziales Engagement der Kinder und Jugendlichen in ihren eigenen Kiezen ein. Außerdem sind die Boxgirls seit 2011 Stützpunktverein im Programm "Integration durch Sport".

Im Anschluss an ein kurzes Showtraining berichtete Sigmar Gabriel über seine eigenen Erfahrungen als Ehrenamtlicher. Vor allem aber interessierten ihn die Ideen der Jugendlichen zum Thema Politik und Zivilgesellschaft. Mit gut vorbereitete Vorschlägen dazu wie Deutschland besser werden kann, schauten die Mädchen auch über ihren eigenen Tellerrand hinaus. Ganz so wie es die Idee des Vereins ist, bewiesen sie bürgerschaftliches Engagement. So ging es in der angeregten Diskussion nicht nur um mehr Trainingsmöglichkeiten oder eine bessere Verbindung von Schule und außerschulischen Aktivitäten. Die Mädchen sprachen auch Problematiken wie Obdachlosigkeit, die psychiatrische Versorgung, Chancengleichheit im deutsche Bildungssystem und das deutsche Asylrecht an.

Am Schluss wurde es noch einmal sportlich. Sigmar Gabriel stieg mit den Mädchen in den Ring und ließ sich ein paar Boxtechniken beibringen. Die rege Teilnahme zeigt, wie wichtig es ist, dass junge Leute, die sonst ausgegrenzt sind, die Möglichkeit erhalten, mit der Politik ins Gespräch zu kommen und dazu beizutragen, Deutschland besser zu machen.