Die Facetten des Antisemitismus – Fortbildungsseminar Antisemitismus im Ariowitsch-Haus Leipzig

Am 05. Mai 2013 lud das Programm „Integration durch Sport“ am Landessportbund Sachsen zur Fortbildung zum Thema „Antisemitismus“ ins Kultur- und Bildungszentrum Ariowitsch-Haus. Das vielseitige Programm hielt neben einem Workshop auch einen Rundgang im Haus sowie eine Buchlesung und ein koscheres Buffet bereit.

Antisemitismus ist nach wie vor sehr präsent in Deutschland. Er kann in zahlreichen Formen auftreten und muss nicht immer sofort erkennbar sein. Mit einer Fortbildung wollte „Integration durch Sport“ das Thema wieder in das Bewusstsein der Menschen rücken und den Teilnehmern/-innen helfen, antisemitische Gedanken und Vorurteile besser erkennen zu können.

Mit einem Rundgang im Ariowitsch-Haus wurden die Teilnehmer/-innen auf das thema „Antisemitismus“ eingestimmt. Anschließend leitete der Referent Gunnar Meyer in den ersten Teil des Workshops ein. Hier ging es in erster Linie um die Reflektion von verschiedenen Einstellungen zum Judentum anhand eines Filmes. In diesem sowie der anschließenden Gruppenarbeit ist sehr deutlich geworden, dass sich das Bild, welches Nicht-Juden von Juden haben, deutlich vom Selbstbild der portraitierten Juden unterscheidet und zum Teil stark von positiven sowie negativen Vorurteilen geprägt ist.

Darüber hinaus können antijüdische Einstellungen sehr unterschiedliche Ursachen und Formen haben. Dies lässt sich mit der langen Entwicklungsgeschichte des Antisemitismus erklären, die Gunnar Meyer sehr anschaulich erklärte.

Das koschere Mittagsbuffet war definitiv ein kultureller Höhepunkt. Die jüdischen Essensvorschriften mögen manchen kompliziert erscheinen, dem Geschmack taten Sie mit Sicherheit keinen Abriss. Kulturell ging es auch nach dem Essen weiter, als Luydmyla Tarashchanska die Teilnehmer/-innen zum gemeinsamen Tanzen eines jüdischen Volkstanzes animierte.

Im Anschluss an die Mittagspause ging Gunnar Meyer noch einmal stärker auf Beispiele für die verschiedenen Formen von Antisemitismus ein. Nicht immer fiel es leicht, klare Grenzen zwischen den einzelnen Facetten zu ziehen. Dennoch half dieser Teil des Workshops zu erkennen, wo Antisemitismus bereits anfängt, welche Tragweiten er erreichen kann und welche Ursachen antijüdische Einstellungen haben können.

Für den humorvollen Abschluss der Veranstaltung sorgte Küf Kaufmann mit einer Lesung seines Buches „Wodka ist immer koscher“

Herzlicher Dank gilt an dieser Stelle dem Ariowitsch-Haus Leipzig, Herrn Kaufmann, unseren Referenten Gunnar Meyer und natürlich allen Teilnehmer/-innen für die aktive Beteiligung.