Eine Zug- oder Autofahrt von Nord- nach Südbayern dauert lange, denn Bayern ist im Hinblick auf seine Fläche das größte Bundesland der Bundesrepublik Deutschland. „Wir wollten die Anfahrtswege unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu unserer IdS Jahrestagung so kurz wie möglich halten,“ erklärt Mitorganisatorin und IdS Bildungsreferentin Daniela Scheyhing. Das war ein auschlaggebender Grund für das „Integration durch Sport“ Team, gleich zwei Jahrestagungen zu organisieren und die Stützpunktvereine, die Integrationsprojekte sowie die Freiwillig Engagierten zu zwei möglichen Veranstaltungen einzuladen. Die erste Tagung fand am 14.10.2023 in der BLSV-Arena powered by ARAG im Haus des Sports in München statt und die zweite Tagung wurde am 18.11.2023 im Sportcamp Nordbayern in Bischofsgrün ausgerichtet. Passend zu dem Motto der Tagungen „Zukunft gemeinsam gestalten“ wurde vor Ort die Chance zum Austausch miteinander intensiv genutzt.
Begrüßung und Kennenlernen
Das Team von „Integration durch Sport“ stand gespannt in den Startlöchern und konnte insgesamt knapp 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer herzlich willkommen heißen. Begrüßt wurden alle Anwesenden sowohl in München als auch in Bischofsgrün sehr herzlich von der ehemaligen Integrationsbeauftragten Gudrun Brendel-Fischer, die seit Sommer 2023 auch ein Mitglied des BLSV-Präsidiums ist. Der IdS Programmleiter Benjamin Bellatreche nutzte die Gelegenheit, um sich bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihr Engagement zu bedanken. „Der Erfolg dieses Engagements und die wertvolle Integrationsarbeit an der Basis ist nicht nur spürbar, sondern schlägt sich auch in unseren Daten und Zahlen der jährlichen Auswertung des Programmes nieder“, berichtet Bellatreche. In seinen Ausführungen wird deutlich, dass die Stützpunktvereine 2022 insgesamt 5.418 neue Mitglieder über IdS Sportgruppen gewinnen konnten. 90 % der Stützpunktvereine boten sportliche Aktivitäten und Angebote für geflüchtete Personen an und 82% der Stützpunktvereine versuchen Menschen mit Fluchtgeschichte für ein ehrenamtliches oder freiwilliges Engagement zu gewinnen. Im Haus des Sports konnte das Organisationsteam zusätzlich die Leiterin des Bundesprogrammes IdS, Heike Kübler, willkommen heißen. Sie reiste aus Frankfurt an und drückte allen Teilnehmenden ihre Wertschätzung und ihren Dank aus. Zusätzlich nutzte sie die Tagung in München, um sich mit den Verantwortlichen der Stützpunktvereine und der Integrationsprojekte sowie mit den Freiwillig Engagierten auszutauschen.
Austausch und Workshop
Die zwei Veranstaltungen dienten als Plattformen, um in verschiedenen Runden zu interagieren, Erfahrungen an Thementischen zu teilen, in Workshops neue Erkenntnisse zu gewinnen, Impulse zu setzen und Ideen für die Zukunft zu entwickeln. Bei einem Gallerywalk wurden beispielsweise impulsgebende Fragen zum Thema „Vereinsalltag“ gestellt, um den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Raum für ihre Erfahrungsberichte zu bieten und intensive Gespräche dazu anzuregen. Was hat sich in den letzten fünf Jahren in der Vereinsarbeit verändert? Wie schaffen wir es, möglichst viele Ehrenamtliche zu gewinnen oder was hat das Thema Rassismus mit meinem Verein zu tun? „Es war schön zu beobachten, wie tiefgreifend und effektiv die Gespräche in den einzelnen Runden wurden“, resümiert Daniela Scheyhing. „Das zeigt uns, dass der Austausch untereinander besonders wichtig für unsere IdS Programmpartnerinnen und -partner ist. Das nehmen wir mit für unsere zukünftigen Tagungen auf, um darauf aufzubauen und um weitere Austauschrunden anzubieten.“ Für einen weiteren wichtigen Denkanstoß sorgten die Referentinnen und Referenten des Projektes „we integrate e.V.“. Der Verein kümmert sich mit Hilfe von fast 40 Engagierten in 16 Projekten um verschiedene Integrationsthemen im Raum Nürnberg. In ihrem Antirassismus- und Antidiskriminierungsworkshop, den sie für die zwei IdS Jahrestagungen konzipiert hatten, warf das Referententeam mehrere Fragen zum Thema Alltagsrassismus auf, um mit den Teilnehmenden in den Dialog zu kommen und sich über Haltungen, Meinungen und Gefühle auszutauschen. „Wir konnten in dem Workshop besonders gut sehen und auch erfahren, dass Integration ein beidseitiger Prozess ist, der Zeit, Energie und Engagement braucht.“, fasst die IdS Bildungsreferentin Scheyhing zusammen.
Abschluss und Ausblick
„Am Ende des Tages konnten wir erneut feststellen, dass unsere Netzwerke vielfältig, groß und wertvoll sind, deshalb sind wir von „Integration durch Sport“ besonders froh, dass wir für unsere geschätzten Stützpunktvereine, Kooperationspartnerinnen und -partner sowie Freiwillig Engagierte diese Veranstaltung organisieren konnten“, fasst der Leiter des Programmes Benjamin Bellatreche zusammen. „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir uns in diesem Jahr nach mehreren Jahren Tagungspause gleich auf zwei Tagungen mit unseren Programmpartnerinnen und -partnern treffen konnten und nehmen die gelungenen Veranstaltungen als Anlass, auch im kommenden Jahr wieder zusammenzufinden“.
