Ein Nachmittag voller Bewegung

Ziel ist es , Kinder aus sozialen Brennpunkten möglichst früh an regelmäßige sportliche Betätigung heranzuführen. Zahlreiche Studien bestätigen unsere Erfahrung, dass Kinder aus sozial benachteiligten Gebieten neben anderen Defiziten häufig auch in ihrer motorischen Entwicklung Rückstände aufweisen.  Inzwischen ist auch unbestritten, dass dies gesundheitliche Probleme nach sich zieht, aber auch die soziale Ausgrenzung verstärkt und sich lernhinderlich auswirkt. Ein besserer motorischer Entwicklungsstand andererseits stärkt das Selbstbewußtsein, ermöglicht mehr gemeinsame Aktivitäten mit anderen Kindern und Erwachsenen und regt generell zu einer aktiveren Auseinandersetzung mit Umwelt und Gesellschaft an.

"Unser Angebot soll hier ansetzen und zugleich Raum bieten, wo Kinder mit und ohne Migrationshintergrund über gemeinsame Aktivitäten zu einem freundschaftlichen Miteinander kommen" sagt Gerd Schweizer, Vizepräsident des Vereins und zugleich Initiator der Bewegungsveranstaltung. "Aber auch Eltern und Großeltern, die die Kinder oft begleiten, kommen sich über die Grenzen von Generationen und kulturellen Identitäten hinweg näher: beim Zuschauen, beim Spielen mit den Kindern, bei der Mithilfe beim Auf- und Abbauen der Geräte oder einfach bei einem Becher Kaffee."

Ebenfalls wird auf gesunde Verpflegung der Kinder im Rahmen dieses Angebots großen Wert gelegt. Sie bekommen Wasser oder Saftschorlen, Obst und Gemüse, dass von den BetreuerInnen vor Beginn des Nachmittags frisch zubereitet wurde. Das Bewegungsangebot ist kostenlos, nur für Getränke und gesunde Snacks wird ein geringer Beitrag genommen.

Der Ort für das Bewegungsangebot ist die große Halle im Vereinszentrum von TURA an der Lissaer Straße in Gröpelingen, wo verschiedene Stationen in einer Bewegungslandschaft aufgebaut werden. Aber auch freie Flächen sind vorhanden, damit Kinder eigene Ideen umsetzen können. Die nötigen Kleingeräte und Materialien stehen dafür zur Verfügung. In jedem Monat gibt es andere Aufbauten und Anregungen. Um altersentsprechend arbeiten und die Schwierigkeiten der Situation anpassen zu können, sind die Kinder in zwei Altersgruppen unterteilt.

Eine rege Beteiligung und wachsende Teilnehmerzahlen belegen, dass das Angebot einem Bedarf entgegenkommt. Erfreulich ist vor allem die große Zahl von Eltern und Kindern mit Migrationshintergrund. Das niedrigschwellige Angebot erleichtert es dieser Gruppe, den Zugang zu den Bewegungsangeboten des Vereins zu finden. Auch wenn viele TeilnehmerInnen über Mundpropaganda aktiviert werden konnten, trägt eine intensive und gezielte Öffentlichkeitsarbeit zum Erfolg bei: neben den üblichen Kommunikationskanälen wie Pressemitteilungen und Website des Vereins werden Flyer auf deutsch und türkisch in Kindergärten und Schulen verteilt bzw. ausgehängt. Die Kinderärzte des Stadtteils und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes werden über die Termine informiert und geben den Eltern die Anregung, den Nachmittag zu besuchen.