Fit für die Vielfalt - ein aktuelles Thema

Vom 20. bis 22. Mai fand in Malente unser Seminar „Fit für die Vielfalt-Sport Interkulturell" statt. Für 20 Teilnehmer_innen im Alter von 17 bis 70 Jahren war die Teilnahme dieses Mal etwas ganz besonderes. Zwei starke Referenten mit Anno Kluß (CONTEXT) und Viktor Burnaschow (LSV) motivierten uns mit ihrem unglaublichen fachlichen und methodischen Wissen zu für uns zuvor nicht denkbaren Bildern, Übungen und sportpraktischen Aufgaben.

„Wie fühlt man sich, wenn man die Sprache nicht versteht?" „Wie geht es einem, wenn er sich plötzlich in einer unbekannten Situation oder Umgebung findet?“ Genau das konnten die Teilnehmer des Seminars herausfinden, als sie am ersten Abend in den Seminarraum eingeladen wurden.

Von der „Fremdheit“ einer neu aufgebauten Gruppe zu einer freundlichen und warmen Atmosphäre war der Übergang schnell und einfach geschafft durch Kennenlernaktivitäten, die von den Teilnehmern eine intensive verbale als auch nonverbale Kommunikation verlangten.

„Was sind meine Erwartungen?“ „Was sind meine Wünsche?“ Diese üblichen Fragen wurden von den Referenten nicht an uns gestellt. „Was will ich lernen? Wass kann ich beitragen?“ Mit diesen Fragen haben die Referenten uns eine klare Message gesendet: Sie erwarten von uns eine aktive Teilname, es gibt in den nächsten zwei Tagen keine Zuschauer.

Beitragen wollten wir unbedingt unsere gute Laune, aktive Teilnahme und Sportspiele aus unseren eigenen Herkunftsländern.  „Sind wir alle komplett anders oder gibt es auch etwas, was uns verbindet?“ Die Antworten auf diese Frage haben wir in kleinen Gruppen gesucht. Erstaunlich war es, wieviel sich hinter offensichtlichen Unterschiedlichkeiten und Gemeinsamkeiten versteckt.

Kulturelle Vielfalt ist bestimmt wichtig in unserem Sportalltag – davon haben wir uns überzeugt. "Wo komme ich her?“ „Was hat mich geprägt?“ „Was ist in meiner Heimat so besonders?“ Sich selbst darüber Gedanken zu machen und mit anderen zu teilen, war unsere Aufgabe, als wir unsere gemeinsame „Heimatländer- Gallerie“ vorbereitet haben.

„Wenn es auf dem Feld zwei Mannschaften gibt, müssen sie dann gegeneinander spielen?“ Nicht unbedingt! „Kooperation kann uns helfen!“- das wurde uns klar, als wir auf zwei „Flösse“ einen stürmischen „Fluß“ überqueren sollten. Ohne Vertrauen , das wir auch durch andere Sportspiele geübt haben, hätten wir diese Aufgabe nicht erfüllen können.

„Nehmen wir die Situationen und Umgebung genau gleich war?“ „Ist deine Realität auch meine Realität?“ In der Übungen zum Thema „Wahrnehmung und Kommunikation“ wollten wir das herausfinden. „Ich habe meinem Partner das Gebäude doch klar beschrieben! Warum sieht es auf seinem Bild ganz anders aus?“ Kein Wunder: er hat dieses Gebäude ohne es zu sehen gezeichnet, nur nach meinen Anweisungen. Wenn man Fragen stellt und miteinander redet, kommt man leichter zum Verständnis. Das kann nicht nur beim „Blindzeichnen „ helfen, sondern auch in unserer mutlikulturellen Umgebung.

„Was kann ich zur interkulturellen Arbeit beitagen?“ Wie können wir alle zusammen interkulturelle Arbeit fördern?“ „Wie können Vereine sich für Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern öffnen?“ Auch dazu hatten wir ganz viele Ideen, die wir in kleineren Gruppen erarbeitet haben. Diese Ideen, als auch positive Einstellungen und Gefühle bringen wir nach diesem Seminar mit nach Hause und geben sie weiter. 

Yelena Zaitseva (freiwillig engagierte Programmmitarbeiterin)


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