Frauenpower mit Spaß und Bewegung - Wie Integration durch Sport in der Vereinspraxis gelingt

„Frauenpower – fit mit Spaß und Bewegung“ ist ein Projekt, das der Stützpunktverein des Bundesprogramms „Integration durch Sport“, der Turn- und Sportverein Makkabi Schwerin e.V. Anfang September des vergangenen Jahres begonnen hat.

„Auch in Migrantenfamilien haben Frauen mit Bewegungsmangel, Muskelverspannungen und Übergewicht zu kämpfen. Aber gerade diese Frauen und Mädchen trauen sich mehrheitlich nicht, in deutsche Sportvereine einzutreten. Neben persönlichen Hemmungen spielen auch kulturelle und religiöse Aspekte eine Rolle.

"Dem wollen wir mit dem Projekt entgegensteuern“, sagt Semen Borodjanski, Vorsitzender des Vereins. „Vieles ist seit dem Beginn des Vorhabens, das mit Hilfe des Landesamtes für Gesundheit und Soziales, Bereich Arbeitsmarktförderung, starten konnte, erreicht worden. Es ist uns gelungen, über 50 Frauen und Mädchen für die Teilnahme zu gewinnen.“

So entstanden einige Gruppen, in denen sie sich betätigen. Dazu zählen eine Fahrradgruppe, eine Gymnastikgruppe, eine Aerobicgruppe und eine Badmintongruppe. „Ein wichtiges Ziel war außerdem, dass zwei Frauen mit Migrationshintergrund für die Ausbildung zur Übungsleiterin im Breitensport gewonnen werden konnten. Sie absolvierten diese im vergangenen Monat erfolgreich“.

Um fit sein zu können gehört neben der sportlichen Betätigung auch eine gesunde Ernährung dazu. Deshalb veranstaltete der Verein zwei Workshops über gesunde Ernährung und einen über eine entsprechende Lebensweise. Außerdem wurden die Kenntnisse in der deutschen Sprache verbessert. Denn in den verschiedenen Gruppen kamen Frauen und Mädchen mit und ohne Migrationshintergrund zusammen. Das gemeinsame Sporttreiben leistete einen Beitrag zur Verbesserung der Integration.

Durchgeführt wurden diese Projekte auch in verschiedenen Sporthallen im Stadtteil Mueßer Holz. „Durch die Förderung des Landesamtes war es uns möglich, vieles für die Frauengruppen anzuschaffen. Neben Sportanzügen, Jacken für die kältere Jahreszeit, Badmintonschläger und Bälle wurden auch Fahrräder gekauft. Sie bilden den Grundstock für eine regelmäßige Fahrradgruppe, die auch nach Ende des Projektes weiter geführt werden soll“, erläutert Semen Borodjanski. und fügt hinzu, dass als nächstes großes Ziel für den Juli ein großes Sportfest für die Frauen geplant ist, bei dem sie viele Aktivitäten, wie Fahrradfahren, Staffellauf, Badminton und Aerobic ausprobieren können.

Rainer Brunst