„Fremde Sportarten“ beim Landeskinderturnfest in Heidenheim

Hunderte Kinder, Jugendliche und Erwachsene konnten beim Landeskinderturnfest vom 25. bis 27. Juli 2014 in Heidenheim das Wurfspiel Gorodki kennenlernen und ausprobieren. Betreuerinnen und Betreuer aus den baden-württembergischen Gorodkistandorten des Programms „Integration durch Sport“ hatten auf dem Gelände des Brenzparks eine mobile Gorodkianlage installiert.

Bilder LSV
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Und die wurde von den Besuchern des Turnfestes rege genutzt: „Das Interesse an unserem Spiel, sowohl bei den Kindern, als auch bei deren Eltern war groß. In allen drei Tagen war immer jemand da, der Gorodki spielen wollte, “ so Wilhelm Schlecht aus Ostfildern. Für die meisten Besucherinnen und Besucher war das die erste Begegnung mit dem Gorodkispiel.

Das Spiel passte hervorragend in das Konzept des Turnfestes, bei dem sich Kinder möglichst viel bewegen, spielen, erleben und ausprobieren sollen. In zahlreichen Gesprächen erläuterten die Betreuer die Geschichte des  Gorodkispiels und dessen Einsatz in Deutschland in Form eines interkulturellen Angebots.

„Nicht nur Kinder ab acht Jahren können das Gorodkispiel erlernen und als Sport betreiben. Auch für Erwachsene und ältere Leute ist es eine gute Möglichkeit sich in geselligem Rahmen zu bewegen und etwas für die Gesundheit zu tun. Dies macht das Spiel für alle Altersgruppen und als Familiensport sehr interessant“, so Svetlana Dieser. Die erfahrene Sport- und Sozialpädagogin spricht aus eigener Erfahrung. Vor etwa drei Jahren hat sie eine Gorodkiabteilung bei der SG Reutlingen gegründet, in der bereits mehrere Familien trainieren.

Bereits beim Landesturnfest 2012 in Heilbronn und beim Internationalen Deutschen Turnfest 2013 in Mannheim wurde das Spiel präsentiert. Das Landeskinderturnfest in Heidenheim wurde nun als weitere Präsentationsplattform genutzt, um den Bekanntheitsgrad dieses Spiels zu erhöhen und neue Interessierte dafür zu gewinnen.

Als weitere „fremde“ Sportart stellten die Sportler des hsb Heidenheim den Kampfsport Sambo vor. Ähnlich wie Gorodki hat Sambo seine Wurzeln in Russland und vereinigt viele bekannte und weniger bekannte Kampftechniken. Der hsb Heidenheim hat 2006 eine neue Abteilung gegründet in der mittlerweile über 70 Mitglieder den Sambosport betreiben. „Besonders für Kinder und Jugendliche bietet Sambo eine sehr breite sportliche Grundausbildung und vermittelt sehr viel Spaß und Freude am Raufen und Ringen. Das merken wir gerade hier bei einer Kinderveranstaltung“, erläutert Eduard Marker, Abteilungsleiter und Sambotrainer beim hsb Heidenheim und fügt hinzu: „Es ist eine Freude, den Kids zuzuschauen, mit welcher Begeisterung und Neugier sie dabei sind und neue Bewegungsabläufe und Griffe auf der Ringermatte ausprobieren.“

Mit dem Ansatz „fremde Sportarten“ fördert das Programm „Integration durch Sport“ beim Landessportverband Baden-Württemberg e. V. Sportvereine, die auf diese Weise neue Zielgruppen ansprechen und zu einer interkulturellen Öffnung im Sport beitragen.


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