Fußball als "Integrationsmotor" im Unstrut-Hainich-Kreis

Immer mehr Thüringer Fußballvereine und Freizeitmannschaften organisieren kleine Turniere, um sich mit anderen Mannschaften zu messen. "Wir können bei jeder gemeinsamen Aktivität etwas von den jeweiligen Kulturen aufnehmen und sprachliche Barrieren abbauen."

Thomas Luksch
Freude am Fußball und Freunde auf dem Spielfeld und in der neue Heimat

Dabei werden sie in Mühlhausen durch die „Regionale Fachkraft Integration durch Sport“ des Kreissportbundes Unstrut-Hainich, Markus Fromm, unterstützt. Das Projekt "Regionale Fachkräfte" wird vom Thüringer Ministerium für Migration, Justiz und Verbraucherschutz und vom Thüringer Landesverwaltungsamt finanziell gefördert. Es ermöglicht, zusätzlich zum Programm "Integration durch Sport", die direkte Betreuung zur Integration von Geflüchteten und sportinteressierten Migranten in die Thüringer Sportvereine. Neben dem Unstrut-Hainich Kreis betreut Markus Fromm auch Sportvereine im Landkreis Sömmerda. Nach seiner Einschätzung ist in den letzten Jahren die Anzahl der fußballspielenden Migrant*innen deutlich gestiegen. Dies ist ein Gewinn für alle Seiten, denn Fußball bietet die Chance, mehr Verständnis und gegenseitigen Respekt füreinander zu entwickeln. Unterstrichen wurde dies beim Tavernencup. Hier trafen sich international besetzte Mannschaften, um sich im Fußball zu messen. Den Betreuern der Teams ging es aber um mehr. Vereinsvorsitzender Stefan Gräbedünkel (Mühlhäuser Sportverein 2019) machte deutlich, dass man sich mit den regelmäßige Treffen zum Fußballspielen auf dem richtigen Weg befindet: „Wir kennen die Jungs aus verschiedenen gastronomischen Einrichtungen. Beim gemeinsamen Fußballspiel wollen wir mit ihnen in den Austausch kommen. Wir können bei jeder gemeinsamen Aktivität etwas von den jeweiligen Kulturen aufnehmen und sprachliche Barrieren abbauen. Die Integration hat bei uns hohe Priorität.“ Das sieht auch Gerhard Döring so. Er ist Trainer der B-Jugend-Mannschaft des SV 1899 Mühlhausen, Stützpunktverein im Programm Integration durch Sport: „Durch den guten Draht zum Kreissportbund konnten wir über verschiedene soziale Einrichtungen neue Spieler für unsere Mannschaft gewinnen. Die afghanischen Jungs sind zwar ab und zu etwas heißblütig, sie merken aber schnell, dass sie lernen müssen sich im Team anzupassen um als Mannschaft eine gute Leistung zu erzielen. Es macht Spaß, die Jugendlichen zu betreuen und ihren Weg zu begleiten. Fußball ist ein super Faktor für die Integration!“ Dafür steht in der Region auch der FC Union Mühlhausen. Über 40 Mitglieder mit Migrationshintergrund hat der Stützpunktverein in seinen zahlreichen Jugendmannschaften und im Erwachsenenalter aufgenommen, so dass sie mehrmals wöchentlich im Freizeitbereich mit deutschen Jugendlichen und Freunden in Kontakt sind. Insgesamt zeigt sich, dass die Integrationsarbeit der Fußballvereine im Unstrut-Hainich-Kreis Früchte trägt. Regelmäßige Sportveranstaltungen tragen dazu bei, dass sich die Migranten mitgenommen und nicht ausgeschlossen fühlen. Für das Erlernen der deutschen Sprache trägt das regelmäßige Training im Sportverein ebenfalls bei. Auch die deutschen Vereinsmitglieder lernen viel über die Kultur ihrer zugewanderten Sportvereinsmitglieder. Für die Vereine selber ist es zudem ein Zugewinn an Weltoffenheit und Toleranz.


  • Thomas Luksch
    Freude am Fußball und Freunde auf dem Spielfeld und in der neue Heimat
  • Thomas Luksch
    Fußball als Integrationsmotor in Thüringer Sportvereinen
  • Thomas Luksch
    Beim gemeinsamen Fußballspiel wollen wir in den Austausch kommen. Wir können bei jeder gemeinsamen Aktivität etwas von den jeweiligen Kulturen aufnehmen und sprachliche Barrieren abbauen. Die Integration hat bei uns hohe Priorität", so Stefan Gräbedünkel vom Mühlhäuser Sportverein 2019.