Gemeinsam etwas erleben in der Natur

Ein Outdoor-Projekt mit Balanceakt und Höhlentour vom Programm Integration durch Sport des BLSV und dem Stützpunktverein TSV Eintracht Bamberg.

Bereits zehn Minuten vor dem ausgemachten Termin, wartet der Großteil der Jugendlichen am Treffpunkt in Bamberg. Es ist morgens in den Ferien und heute geht es raus aus der Stadt und rein in einen abwechslungsreichen Erlebnistag in der Natur. Gemeinsam starten die Jugendlichen um Jürgen Freiberger vom Bamberger Stützpunktverein und Mark, Claudio und Jolle von „Integration durch Sport“ die Fahrt Richtung Schönsteinhöhle in der Fränkischen Schweiz.

Balancieren auf der Slackline
Balancieren auf der Slackline

Nach einem kurzen Kennenlernen gibt es die erste Vorübung für die spätere Höhlentour. Je ein Jugendlicher pro Paar bekommt eine Augenbinde und erkundet nur durch Anweisungen des Partners wie z.B. Achtung Baum, linker Fuß hoch, nach rechts drehen usw. den Wald. „Ey Mann - wo bin ich denn?“ fragt sich so mancher Teilnehmer, als er wieder sehen darf und eigentlich dachte, er wäre ganz wo anders. Nach kurzer Zeit werden die Rollen getauscht, so dass jeder ein Gefühl für die Dunkelheit der Höhle und die Verantwortung für den Hintermann bekommt.

Eine weitere Aufgabe haben die Jugendlichen aber noch zu lösen, bevor es in die Höhle geht. Aufgeteilt in zwei Gruppen soll jedes Team selbstständig eine so genannte Slackline, ein Seil auf dem man balancieren kann, zwischen zwei Bäumen aufbauen. Mit der Aufbauanleitung ausgerüstet, legen die Jugendlichen los. Nach kleineren Schwierigkeiten und etwas Hilfe klappt der Aufbau schließlich und die zwei Seile laden zum Ausprobieren ein. Die anfängliche Skepsis ins eigene Werk „Des soll mich jetzt echt aushalten?“ ist schnell überwunden und jede/r will selbst einmal über das Seil balancieren.

Der Start in die Höhle:Nach der Mittagspause mit stärkender Brotzeit im Bauch, sowie mit Helm und Stirnlampe ausgerüstet, starten wir Richtung Höhleneingang. Bevor es hinein geht, werden noch einige wichtige Regeln erklärt, wie z.B. "die Gruppe bleibt immer zusammen!" Der Eingang ist gar nicht so leicht zu finden, aber auch das schaffen wir, und ehe wir uns versehen, hat uns die Dunkelheit schon umschlossen. Einzig unsere Stirnlampen erhellen die Höhle. Der Anfang gestaltet sich noch recht einfach in Form eines riesigen Raums, aber dann biegen wir schon ab und müssen gebückt durch die erste Engstelle. Dann steigen wir mit Hilfe eines Seil langsam tiefer in die Höhle hinein.

Nun stoßen wir auf einige sehr anspruchsvolle Abschnitte der Höhle,an denen man wirklich nur noch durch robben vorwärts kommt.
Schließlich erreichen wir die am weitesten vom Eingang entfernte Stelle und hier hat die Gruppe eine Entscheidung zu treffen. Zwei Varianten stehen zur Verfügung: ein einfacher, kürzerer Weg und ein Schwieriger, Längerer mit einer drei Meter langen Röhre zum durchkriechen. Zunächst scheint man die erste Route zu bevorzugen, doch die Meinung des Kleinsten der Gruppe: „Sau geil hier, ich will auf jeden Fall den längeren Weg nehmen“, überzeugt auch den Rest der Gruppe und los geht es.

Einige Kurven und Biegungen später heißt es dann, Arme voraus, lang machen, auf den Bauch legen und Stückchen für Stückchen die drei Meter vorwärts kriechen. So gelangen wir wieder in einen etwas größeren Höhlenabschnitt und jeder macht es sich auf dem Boden bequem. Nachdem wir unsere Lampen ausgeschaltet haben, lauschen wir einmal in die Dunkelheit. Nur das leise Geräusch einzelner fallender Wassertropfen ist zu hören, ansonsten herrscht absolute Stille. Leider schaffen es die Jugendlichen nicht die eine Minute ruhig zu sein, ist mit 13 bis 15 Jahren aber auch eine schwierige Übung! 
Den Rest des Weges meistern wir nach den ganzen schwierigen Passagen ohne große Anstrengung. Doch die letzten Meter sollen wir ganz ohne Licht gehen. Indem wir eine lange Kette machen und sich alle an den Händen fassen, schaffen wir auch diese letzte Aufgabe. Draußen angekommen sind zwar alle von oben bis unten verdreckt, der guten Stimmung schadet das aber überhaupt nicht.
Die Jugendlichen sind begeistert von dem gerade Erlebtem ... und würden alle bei einer weiteren Höhlentour dabei sein.     

 


  • Balancieren auf der Slackline
    Balancieren auf der Slackline
  • Spaß auf engstem Raum
    Spaß auf engstem Raum