Gorodki-Forum 2010 in Karlsruhe

"Das war eine richtig tolle Veranstaltung“, so das Fazit von Mitveranstalter Edwin Feser vom Stadtjugendausschuss Karlsruhe am Ende des viertägigen internationalen Gorodki-Forums vom 08.04. bis 11.04.2010 in Karlsruhe. Bei guten äußeren Bedingungen hat sich die Teilnehmerzahl gegenüber der ersten Auflage im letzten Jahr von 30 auf 100 mehr als verdreifacht.

Neben den hochklassig besetzten Turnieren mit Spielern aus Deutschland, Russland und Weissrussland wurde die Sportart Gorodki auch spieltaktisch und theoretisch vermittelt. Das Ziel des vom Landessportverband Baden-Württemberg e.V., dem Schul- und Sportamt Karlsruhe, dem Stadtjugendausschuss e.V. Karlsruhe und dem Sportzentrum Südwest Hardeck-Oberreut auf der Wolfgang-Bürger-Gorodki-Anlage veranstalteten Forums war es, neue Impulse und innovative Ideen für die Entwicklung und die Integrationspotentiale der in Deutschland neuen Sportart voran zu treiben und eine Austauschplattform für alle Gorodki-Standorte des bundesweiten Programms „Integration durch Sport“ zu schaffen. „Wir haben bei der Etablierung der neuen Sportart in Deutschland gute Fortschritte gemacht und kommen unserem Ziel, ein bundesweites Netzwerk zu schaffen, allmählich näher“, so Sergej Gergert vom Programm „Integration durch Sport“. „Der Austausch mit den Spielern aus Osteuropa ist sehr hilfreich gewesen und wir haben wieder neue Aspekte von Gorodki kennengelernt“, ergänzt seine Kollegin Sonja Witopil.

An den drei Turniertagen nahmen knapp 100 Personen aus den bundesweiten Standorten des Programms „Integration durch Sport“ in Baden-Württemberg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern sowie Gorodki-Spieler aus Weißrussland und Russland aktiv teil.

Auf dem Turnierplan standen Einzel- und Mixed-Wettbewerbe in Gorodki. Aber auch das finnische Wurfspiel „Kyykka“ wurde vorgestellt und gespielt. Während des Forums fand ein reger informeller Austausch zwischen den Teilnehmern der verschiedenen Standorte des Programms „Integration durch Sport“ statt. Die Teilnehmer der baden-württembergischen Standorte Biberach, Schwäbisch Gmünd, Öhringen, Waldshut-Tiengen, Karlsruhe, Bad Krozingen und Friedrichshafen sammelten viele neue Erfahrungen. Zwei Lehreinheiten mit Praxisanteilen und Gespräche mit den weißrussischen Gorodki-Experten vermittelten weitere Einblicke in die Inhalte, die Methodik sowie die sportartspezifischen Techniken und Taktiken der Sportart Gorodki.

Abgerundet wurde das Forum durch einen Ausflug nach Baden-Baden, der Siegereherung mit dem Karlsruher Bürgermeister Martin Lenz und der Tanzgruppe der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland sowie einem gemeinsamen Abend in Karlsruhe.

Die in Karlsruhe gesammelten Erfahrungen dienen der weiteren Entwicklung der Sportart Gorodki als Integrationsmedium in Deutschland. Ein Baustein dabei ist auch das kürzlich erschienene Gorodki-Handbuch, einer neuen Gorodki-Homepage, Gorodki-Bannern, -Flyern und -Aufklebern.

Das Gorodki-Handbuch ist in enger Zusammenarbeit mit dem Standort Karlsruhe und dem Programm „Integration durch Sport“ beim LSV entstanden. Darin wird die Entstehungsgeschichte der Sportart Gorodki, seine Spielidee sowie sportartspezifische Kenntnisse der Technik und Taktik dargestellt. Damit wird das Training und der Spielbetrieb methodisch unterstützt und eine Basis für die integrative und generationsübergreifende Sportart Gorodki in alle Bundesländer geschaffen. Dabei findet eine kulturelle Annäherung von beiden Seiten statt, die auf einem gleichberechtigten interkulturellen Dialog basiert. Zum einen fühlen sich die Zuwanderer in ihrer kulturellen Identität ernst genommen. Zum Anderen begegnen die einheimischen Mitbürger dem neuen Spiel meist mit Neugier und entdecken für sich ein neues Bewegungsangebot.

Auf die noch anstehenden Gorodki-Turniere und Veranstaltungen in den jeweiligen Standorten des Programms „Integration durch Sport“ und die Weiterentwicklung der Wurfsportart darf gespannt geschaut werden. Weitere Informationen finden Sie unter www.gorodki.de