Hunderte Jugendliche bei der Sportnacht

Bewegung statt Schlaf: In der Oberwerther Halle wurde gekickt, geklettert und Trampolin gesprungen

KOBLENZ. Die Nacht zum Samstag war für die Jugendlichen aus Koblenz und Umgebung nicht zum Schlafen da. Hunderte von Jungen und eine kleinere Anzahl Mädchen stürzten sich ins sportliche Treiben. Ziel der nächtlichen Aktivität war die Sporthalle Oberwerth, in der die "Sportnacht" lockte - eine Veranstaltung, die jetzt schon seit einigen Jahren läuft und inzwischen zu einer festen Größe im jährlichen Terminplan geworden ist.

Für den sportlichen Rahmen war wie in den Vorjahren eine ganze Reihe von Organisationen verantwortlich: Die Initiative "Sicherheit in unserer Stadt", die Sportjugend Rheinland-Pfalz, die Sportjugend Rheinland, die Coblenzer Turngesellschaft, das Jugendamt, die Polizeidirektion Koblenz, das Rockmobil, der Caritasverband, die Arbeiterwohlfahrt und der Koblenzer Jugendrat. Die hatten auf Altbewährtes gesetzt und am Erfolgskonzept der vorigen Jahre nur wenig verändert. Der enorme Zulauf von Jugendlichen auch in diesem Jahr gab diesem Rezept Recht. "Es sind viel mehr als im

letzten Jahr", berichtete Marcus Uhrmacher von der Initiative "Sicherheit in unserer Stadt". Vor allem das Fußballturnier hatte sich als wahrer Magnet erwiesen. "Wir haben diesmal 50 Mannschaften beim Fußball. Wir mussten die Anmeldungen schon begrenzen", sagte Uhrmacher. Während in den drei Fußballkäfigen und auf dem Basketballfeld Dreiermannschaften mit so originellen Namen wie FC Banane, Dreamteam oder Spice Boys um Tore und Punkte kämpften, lief unter der flotten Moderation von Micky Vlajnic rundum ein sportliches Programm ab, an dem sich jeder ganz nach Belieben beteiligte. Neben Bungee-Run und Trampolinspringen lockten diesmal auch neue sportliche

Herausforderungen, an die sich längst nicht jeder heranwagte. Schon die meterhohe Klettertour auf den "Gipfelstürmer" - fachmännisch mit einem Seil abgesichert - verlangte einigen Mut, aber der Astronautentrainer war wirklich nur etwas für Schwindelfreie. Wer sich in dieses System aus mehreren, in und um sich drehenden Ringen wagte, konnte schon so etwas wie Schwerelosigkeit erleben. "In den Astronautentrainer traue ich mich nicht", gab Sarah (15) zu, die mit ihrer ganzen Clique von der Overberg-Hauptschule bei der Sportnacht aufgelaufen war. "Ich bin schon zum fünften Mal hier", erzählte ihre Freundin, der es aber nur fast so gut gefiel wie in den Vorjahren. "Voriges Jahr war mehr für Mädchen", bedauerte sie. Aber so ganz ohne Fitness mussten die Mädchen auch diesmal nicht auskommen. Die Aerobic- Vorführung zu heißen Salsarhythmen erwies sich als Renner, der nicht nur die Mädchen ansprach. "Das Tanzen hat mir Spaß gemacht", meinte Marco (15), ebenfalls von der Overberg-Hauptschule, der die Sportnacht zum ersten Mal erlebte und ganz begeistert war: "Ich bin überrascht, was hier für eine gute Stimmung ist." (ulf)

Rhein-Zeitung - Ausgabe Koblenz Stadt vom 13.11.2006, Seite 13