Im Portrait: Stützpunktverein SpVgg 07 Ludwigsburg e.V.

Die Kickboxgruppe der SpVgg 07 Ludwigsburg hat in den vergangenen fünf Jahren eine vorbildliche Entwicklung vollzogen und dabei viele sozial benachteiligte Jugendliche, speziell Mädchen und Jungen mit Migrationshintergrund, in den Sportverein bzw. zum Kickboxen gebracht.

Diese Erfolgsgeschichte begann mit dem Zuzug von Spätaussiedlern in den Landkreis Ludwigsburg, wo sie zunächst in einem Übergangswohnheim untergebracht wurden. Dort kam es vor allem zwischen Jugendlichen immer wieder zu Problemen in Verbindung mit Alkohol und Gewalt. Der Caritasverband Ludwigsburg rief demzufolge im Jahr 2002 das Projekt „ARGO“ ins Leben, bei dem erlebnispädagogische Maßnahmen und regelmäßige Sport- und Freizeitangebote einen Zugang zu den Jugendlichen ermöglichen sollten. Im Rahmen dieses Projekts entstand eine Kickboxgruppe, an der sich rund 30 Jugendliche, vorwiegend Spätaussiedler, beteiligten. 2006 kam die Caritas Ludwigsburg auf das Programm „Integration durch Sport“ beim Landessportverband Baden-Württemberg e.V. (LSV) zu. Die fachliche Unterstützung seitens des Programms wurde gesucht, um die Projektgruppe nachhaltig zu sichern. „Wir haben uns an die Sportvereine gewendet, um eine Anbindung der Sportgruppe an die bestehenden Sportstrukturen herzustellen“, so Sergej Gergert vom Programm „Integration durch Sport“. „In den Gesprächen mit den ortsansässigen Sportvereinen war große Überzeugungsarbeit gefragt. Ende 2006 ist es gelungen, die Gruppe in die Boxabteilung des SpVgg 07 Ludwigsburg zu integrieren. Seitdem trainiert die Kickboxgruppe zweimal wöchentlich unter Anleitung von Alexander IlJin, der das ARGO-Projekt betreut hat und sich jetzt ehrenamtlich im Sportverein engagiert. Dabei bleiben die Teilnehmer jedoch nicht unter sich. Immer mehr Jugendliche aus der Boxabteilung nehmen regelmäßig teil. Auch beteiligen sich immer mehr Mädchen am Training, was zu einer sehr heterogenen Zusammensetzung führt. Inzwischen sind über 30 Teilnehmer als Mitglieder in den Verein eingetreten.

Um noch mehr Jugendliche für den Verein zu gewinnen wird für Interessierte eine längere Schnupperphase angeboten. Zudem führen die Verantwortlichen aufklärende Gespräche zum Thema Vereinssport mit den Eltern. Die Kickboxer, die mit Hilfe des Landessportverbandes in die bestehende Boxabteilung des Vereins aufgenommen wurden, haben sich zum Ziel gesetzt, sich verstärkt in die Vereinsarbeit einzubringen. Ein erster Schritt sind gemeinsam gestaltete Trainingsangebote zwischen den Kickboxern und den übrigen Mitgliedern der Boxabteilung. Ein wichtiger Baustein der Integrationsarbeit bei der SpVgg 07 Ludwigsburg ist die Gewinnung von Ehrenamtlichen und v. a. von Jugendtrainern aus der Zielgruppe heraus. Bislang konnten aus der Zielgruppe drei Jugendliche als Nachwuchstrainer gewonnen, ausgebildet und als Betreuer eingesetzt werden. Sie leiten nicht nur die Sportgruppe in ihrem Verein, sondern bringen sich auch als Betreuer bei offenen Sportangeboten im Rahmen anderer Projekte, wie z.B. für Gewalt- oder Suchtprävention, die von der Caritas Ludwigsburg in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern organisiert werden ein.

Um noch mehr Menschen über die Integrationsarbeit der Kickboxer und Boxer der SpVgg 07 Ludwigsburg e.V. zu informieren, nutzen die Vereinsverantwortlichen diverse Kommunikationswege. Neben der vereinsinternen Kommunikation und einer intensiven Pressearbeit werden Veranstaltungen im Verein und in der Stadt genutzt, um weitere Interessierte für die vielseitigen Aktivitäten zu gewinnen.


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