Integration auf zwei Rädern

Das Interesse war sehr groß, als die Koordinierungsstelle "Sport und Geflüchtete" Ende Januar in Hannover zu einer Infoveranstaltung über integrative Fahrradkurse einlud.

(c) LSB Niedersachsen
(c) LSB Niedersachsen

Jelena Gayk von der Koordinierungsstelle „Sport und Geflüchtete“ in Hannover erreichten im letzten Jahr sehr viele Anfragen zu integrativen Fahrradkursen: Wie erreiche ich die Zielgruppe? Wie finanziere ich die Trainerinnen und Trainer? Wie organisiere ich einen Fahrradkurs? Und welche rechtlichen Aspekte sind zu beachten? Um allen Interessenten einen umfangreichen Überblick zu geben, initiierte Jelena Gayk am 31. Januar 2018 im Kulturtreff Hainholz eine zweistündige Infoveranstaltung. Insgesamt 25 Vertreter und Vertreterinnen aus Sportvereinen, städtischen und sozialen Einrichtungen sowie Ehrenamtliche nahmen an der Veranstaltung teil.

Die kurze Vorstellungsrunde zu Beginn zeigte die Heterogenität der Teilnehmenden: Während einige schon seit Jahren Fahrradkurse durchführen, befinden sich andere noch in der Planungsphase ihres ersten Kurses.

Die Veranstaltung begann mit einem Praxisbeispiel. Interviewt wurde Heidrun Niklas, die als Fahrradlehrerin im Kulturtreff Hainholz seit Jahren Fahrradkurse für Migrantinnen in Kooperation mit dem Stützpunktverein VfL Eintracht Hannover durchführt. Heidrun Niklas gab zahlreiche Tipps und Hinweise für die Praxis (z.B. hohe Bedeutung des Vertrauensaufbaus durch gemeinsame Unternehmungen). Anschließend folgte die Vorstellung des interkulturellen Diensts der Polizeidirektion Hannover. Dieser unterstützt den VfL Eintracht Hannover und den Kulturtreff Hainholz bei der Durchführung der Fahrradkurse. Wichtige Informationen zur Verkehrssicherheit, zur Abnahme der Abschlussprüfung und die Vermittlung einer positiven Beziehung der Polizei zu den Teilnehmenden standen dabei im Vordergrund.

Maike Fiedler, Referentin im Team „Integration, Sport und Soziale Arbeit, Soziales“ im LandesSportBund Niedersachsen, stellte anschließend das Projekt „Radfahren vereint“ vor. Dieses wird seit 2016 durch das Bundesprogramm „Integration durch Sport“ gefördert und bietet Sportvereinen und Sportbünden u.a. Finanzierungsmöglichkeiten bei der Durchführung von integrativen Fahrradkursen und integrativen Radtouren. Auch der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR), Projektpartner des LSB Niedersachsen, war durch Herrn Dr. Kerwien bei der Veranstaltung vertreten. Er stellte den „Leitfaden Fahrradsicherheit für Geflüchtete und Zugewanderte“ des DVR vor und führte anschließend eine kurze Praxiseinheit zum Thema Fahrrad-Parkour durch.

Insgesamt wurde die Veranstaltung von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sehr positiv aufgenommen, da sie viele Möglichkeiten bot, sich in kurzer Zeit über Finanzierungsmöglichkeiten und Kooperationspartner zu informieren und gleichzeitig mögliche Partner direkt vor Ort kennenzulernen.


  • (c) LSB Niedersachsen