Integration durch Sport erstmals auf einer Weltkonferenz der Sozialarbeit vertreten

„Möglichkeiten und Grenzen des (organisierten) Sports und der Sozialarbeit in der (Gesundheits-/Verwahrlosungs-) Prävention"

"...ein historischer Augenblick für die Schnittstelle zwischen Sport und Sozialarbeit..." (Prof. Bernd Seibel, Freiburg)

Vom 30.07.-03.08.06 fand in München die World Conference der International Federation of Social Workers (IFSW) statt.

 

Schon in einer der Eröffnungsreden wurde auf die historische Bedeutung des Sports in der ökonomischen und sozialen Entwicklung der BRD am Beispiel der Fußballweltmeisterschaften von 1954 bis heute hingewiesen. Fußball als Hoffnungsträger für ein positives Lebensgefühl, Fußball als ein Forum für ein Miteinander, sei es innerhalb einer Nation oder die Nationen untereinander. Die vielen sozialen und integrativen Projekte des Sports und die alltägliche Arbeit in den Sportvereinen wurden dann in den nächsten Tagen in mehreren Kurzreferaten und einer Podiumsdiskussion dargestellt – ohne dabei die negativen Auswüchse des Sports zu verschweigen, welche auftreten können, wenn der Sport falsch inszeniert wird.

Das Abstract der Podiumsveranstaltung lautete: „Die gesundheitlichen, personalen und sozialen Ressourcen des Sports gelten als geeignetes Mittel, einen positiven Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung jungen Menschen leisten zu können. Damit verbundene Sozialisationserfahrungen können unter bestimmten Rahmenbedingungen zur Entwicklung von Handlungskompetenzen beitragen. Dies gilt in besonderem Maße auch für junge Menschen in sozial benachteiligten Lebenslagen. Entscheidend ist jedoch der Kontext, in dem sportliche Angebote eingebunden sind, und die Einhaltung bestimmter Rahmenbedingungen. Durch sein Prinzip der universalen Gültigkeit und Chancengleichheit bietet der Sport einen besonderen methodischen Zugang.“

Vier Referate wurden eingebracht:

1. SPOSA

Prof. Seibel stellte das Projekt „SPOSA“ (Sport und Soziale Arbeit) vor - ein Kooperationsmodell von Sport und Hochschule in der Ausbildung von  Sozialarbeiter/innen und Sozialpädagogen/innen (www.efh-freiburg.de/sposa.htm).

2. Präventionsansätze der Jugendsozialarbeit im Sport

Frau Sabine Behn von Camino (Werkstatt für Fortbildung, Praxisbegleitung und Forschung im sozialen Bereich, www.camino-werkstatt.de) aus Berlin referierte über die verschiedenen Präventionsansätze der Jugendsozialarbeit im Sport und über Anforderungen an gewaltpräventive Arbeit durch Sport. Sie betonte u.a. die Wichtigkeit der pädagogischen Rahmung der sportlichen Angebote.

3. Das Beispiel Berlin

Dr. Brandi von der Sportjugend Berlin stellte konzeptionelle pädagogische Ansätze, Praxismodelle und Handlungsfelder einer sportorientierten Sozialen Arbeit am Beispiel des Vereins für Sport und Jugendsozialarbeit  in Berlin (http://www.sportjugend-berlin.de/sjb/sjb.cfm siehe Jugendsozialarbeit) vor.

4. Integration durch Sport

Abschließend stellten Heike Kübler vom DOSB und Conny Baumann vom BLSV das Bundesprogramm „Integration durch Sport“ – ein gemeinwesenorientierter Ansatz zur Förderung der Integration von MigrantInnen und sozial Benachteiligten (www.integration-durch-sport.de und www.sportintegration.de) vor.

 

Näheres zur Weltkonferenz - auch zu weiterführenden Themen - ist zu finden unter www.socialwork2006.de. Eine Veröffentlichung der Vorträge des Kongresses ist voraussichtlich in den nächsten Monaten unter der gleichen homepage zu finden. Die Vorträge des Sports werden in den nächsten Wochen auch unter www.bsj.org zu finden sein.