Integration durch Sport – Sport- und Bewegungsangebote für geflüchtete Menschen

Der Sport hat sich auf den Weg gemacht. Und so heißen viele Sportvereine Geflüchtete in Berlin Willkommen.

Den Geflüchteten wird damit die Möglichkeit geboten, in einem fremden Land anzukommen, sich an- und aufgenommen zu fühlen und Bekanntschaften zu schließen. Aber auch für die beteiligten Vereine ergeben sich vielfältige Chancen. Es entsteht nicht nur eine (interkulturelle) Öffnung. Die geflüchteten Menschen stellen den Vereinen durch Ihre Teilhabe an den Sportangeboten neue Erfahrungen, vielfältige kulturelle Einflüsse und Kompetenzen zur Verfügung.


Im Vordergrund stand zunächst, geeignete Sportangebote bereitzustellen. Diesen Prozess begleitete das Programm „Integration durch Sport“ aktiv mit. Seit Beginn des Jahres stieg die Anzahl der Vereine, die sich engagieren wollen stetig. Und so unterstützt das Programm „Integration durch Sport“ mittlerweile 54 Vereine, die zusammen 80 Maßnahmen durchführen, um geflüchteten Menschen einen Einstieg in unsere Gesellschaft zu erleichtern.


Besonders schön ist die Vielfalt, die durch die vielen verschiedenen Sportarten entsteht. Neben der Möglichkeit Fußball zu spielen, werden auch unterschiedliche Kampfsportarten, Tanzsportgruppen und weitere Ballsportarten angeboten. Aber auch das Eltern-Kind-Turnen knüpft an die Interessen der Teilnehmer/-innen an.


Die Tatsache, dass die Sportvereine über ganz Berlin verteilt sind (u.a. Mitte, Steglitz, Neukölln, Reinickendorf u.v.m.), ermöglicht es, die breite Öffentlichkeit zu erreichen und möglichst vielen Menschen die Teilnahme an den Angeboten zu ermöglichen. Von den Jüngsten in den Sportangeboten wie etwa Eltern-Kind-Turnen, über Kinder und Jugendliche in verschiedensten Sportarten bis hin zu den Erwachsenen in Kampf- oder sogar Reitsportgruppen ermöglichen die Sportvereine Menschen jeden Alters die Teilhabe an ihren Aktionen.


Zu Beginn der Angebotsentwicklung wurden gemeinsam mit den Ansprechpartner/-innen gelingende Faktoren für eine erfolgreiche Ansprache und Gewinnung der Zielgruppe herausgearbeitet. Ziel aller Maßnahmen war es, Menschen zusammenzubringen, und zwar nicht deshalb, weil sie verschieden sind, sondern, weil sie etwas gemeinsam haben. Dies führte je nach Organisationsstrukturen, Akteuren, Kompetenzen und Rahmenbedingungen des jeweiligen Vereins zu unterschiedlichen Ergebnissen.


Am Ende dieses Findungsprozesses zeichneten sich sehr unterschiedliche Handlungsmöglichkeiten ab, die alle zum Erfolg führten:

Viele Sportvereine gingen dorthin, wo sie die geflüchteten Menschen abholen konnten - in die Unterkünfte.

Viele holten Geflüchtete zu sich - in den Sportverein.

Einige ließen die Neu-Berliner/-innen teilhaben - d.h. Angebote wurden partizipativ entwickelt.

Darüber hinaus wurden geeignete Personen vor Ort gewonnen, die als Ansprechpartner/-innen für Geflüchtete wirken und/oder sich als Übungsleiter/-innen enga­gieren. Die beteiligten Vereine gestalten damit - noch mehr als bisher - das öffentliche Leben in ihren Bezirken mit.

Damit ist der Sport in der Lage, Weichen zu stellen, die das Zusammenleben in unserer Stadt positiv beeinflussen.

Dieses Unterfangen stellt für die Vereine nicht immer ein leichtes dar. Aber Dank der unermüdlichen Motivation der freiwillig Engagierten oder auch hauptamtlichen Mitarbeiter/-innen können auch schwierige Phasen überwunden werden. Somit kann das Programm „Integration durch Sport“ mit Fug und Recht behaupten, ein Netzwerk an kompetenten Ansprechpartner/-innen aufgebaut zu haben, die bewundernswerte Arbeit leisten.

Um die Ansprechpartner/-innen und Engagierten auch mit theoretischem Hintergrundwissen auszustatten, hat der Landessportbund Berlin eine Broschüre entwickelt, in der wichtige Aspekte rund um die Arbeit mit geflüchteten Menschen aufgegriffen und geklärt werden. Über den folgenden Pfeil können Sie die Broschüre „Praxisratgeber – Sport mit geflüchteten Menschen“ aufrufen: Opens external link in new window