Integrationsprojekte wollen „Mit Fairplay Vielfalt verbinden“

Mit einer Auftaktveranstaltung in Leipzig starteten die Integrationsprojekte des Landessportbundes Sachsen (LSB) ins Veranstaltungsjahr 2019. „Fairplay“ ist das zentrale Thema von Events und Bildungsmaßnahmen auch im Jubiläumsjahr – das Bundesprogramm „Integration durch Sport“ wird 30.

Foto: IdS Sachsen
Foto: IdS Sachsen

Am 6. April war der SV Fortuna Leipzig 02 Gastgeber für die diesjährige Auftaktveranstaltung der Stützpunktvereine des Bundesprogramms „Integration durch Sport“ (IdS) und des Landesprogramms „Förderung der Integration von Flüchtlingen durch Sport“ (FIF). Insgesamt fanden sich in der Fortuna-Klause knapp 60 Vertreter der Stützpunktvereine, hauptamtliche Mitarbeiter, ehrenamtliche Bildungsreferenten und Integrationslotsen der beiden Programme ein, um Inhalte und Neuerungen für die Förderjahre 2019/20 zu bearbeiten.

Nach der Begrüßung durch die Gastgeber Thomas Hahn und Radisa Radojicic wurden auf Fördergrundsätze der beiden Programme eingegangen und spezifische Fragen der Stützpunktvertreter beantwortet. Neben einem theoretischen Input der Bildungsangebote des Programms IdS wurde auch die praktische Umsetzung durch die ehrenamtlichen Bildungsreferenten abgesichert. Die Teilnehmenden hatten über den Vormittag hinweg die Möglichkeit, ihre eigene Auffassung von Fairplay im Sport und im Alltag zu reflektieren und im Anschluss daran Teil der Fairplay-Leuchtturmbewegung zu werden.

Die Idee der Leuchtturmbewegung entstand 2018 im Rahmen der Sparkassen Fairplay Soccer Tour, einer pädagogischen Straßenfußballtour durch die neuen Bundesländer, die durch das Programm IdS auch in diesem Jahr wieder umgesetzt wurde. An insgesamt elf Turnierstandorten in Sachsen haben mehr als 2.500 Teilnehmer ihre eigene Haltung zum Thema Fairplay reflektiert und ihre individuelle Botschaft zur Umsetzung auf einen Legostein gedruckt. Dieser Stein wird beim Bundesfinale auf der Insel Rügen, zusammen mit vielen anderen Steinen aus den neuen Bundesländern, zu einem großen Leuchtturm verbaut. Mit mehr als 20.000 Steinen soll dieser dafür sorgen, dass Fairplay nicht nur im Sport, sondern auch im Alltag immer präsent ist.

Referenten unterstützen Bildungsangebote für alle

Grundsätzlich bietet das Programm IdS eine Vielzahl von Bildungsangeboten an, die in den Strukturen des sächsischen Sports ganzjährig genutzt werden können. Diese reichen von pädagogischen Floor- bzw. Fußballturnieren, über methodische Workshops zur intensiven Auseinandersetzung mit „Fairplay“, bis hin zu Projekttagen zur Vermittlung von Vereinskultur und zur Erleichterung des Zugangs zum organisierten Sport in Deutschland. Bei jedem Bildungsangebot liegt der Fokus auf dem Motto „Mit Fairplay Vielfalt verbinden“.

Zur Absicherung von Einsätzen stehen ehrenamtliche Bildungsreferenten zur Verfügung, die über eine spezifische Ausbildung verfügen und jährliche Weiterbildungen nachweisen können. Die Angebote können bei Planung und Durchführung von Integrationsmaßnahmen von jedem beantragt, genutzt und ganz individuell in den jeweiligen Tagesablauf der Veranstaltung integriert werden. Eine Übersicht der verschiedenen Elemente, die auch beliebig miteinander kombiniert werden können, gibt die sogenannte Fairplay-Sonne (siehe Abbildung).

Erleichterung durch Digitalisierung

Daneben wurde beim Auftakttreffen auch auf die Internetplattform „Sportcampus“ eingegangen. Ein internes Netzwerk der Landessportbünde Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen soll zukünftig dafür sorgen, die Kommunikation zwischen dem Programm Integration durch Sport und den Stützpunktvereinen in Sachsen zu erleichtern. Flexible Qualifizierungsmöglichkeiten, selbstorganisierter Wissenstransfer und das Bündeln und Teilen von Ressourcen sind nur ein Teil der Vorteile, die der „Sportcampus“ bietet. Um einen sanften Übergang in die digitalisierten Arbeitsabläufe zu schaffen bzw. die Stützpunkvereine für die neue Möglichkeit der Verwaltungsarbeit zu sensibilisieren, soll der „Sportcampus“ 2019 noch als Möglichkeit und ab 2020 als verpflichtend genutzt werden. So sollen die Verwaltungsaufgaben der Integrationsarbeit in Zukunft schrittweise digitalisiert werden.

Integrationslotsen bilden sich weiter

Das Programm FIF setzt in den sächsischen Kreis- und Stadtsportbünden sogenannte Integrationslotsen ein, die das Integrationskonzept des Landessportbundes Sachsen regional absichern. Sowohl bei der Beratung, Bildung, Öffentlichkeitsarbeit und Verwaltung sowie der Organisation von Veranstaltungen und der Netzwerkarbeit sind die Integrationslotsen zusammen mit den jeweiligen Vereinen vor Ort tätig. Mitte Mai startete für alle Integrationslotsen das erste von insgesamt vier Modulen der Ausbildung zum systemischen Berater. Hier wird den Lotsen die systemische Arbeitsweise des Projekts vermittelt und spezifisch auf die Beratung und Unterstützung der Vereine bei der Integrationsarbeit eingegangen.

Alles in allem kann die Auftaktveranstaltung 2019 als Erfolg angesehen werden. Das Bundesprogramm Integration durch Sport feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Jubiläum, in Sachsen startete das Projekt jedoch erst am 1. Oktober 1991. Im Laufe des Jahres 2019 stehen noch zahlreiche Veranstaltungen an, zu denen sich Interessierte jederzeit anmelden können (integration(at)sport-fuer-sachsen.de, 0341/21631-59).


  • Foto: IdS Sachsen
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