Interkulturelle Kompetenzen für Freiwillige

Mehr als 300 junge Erwachsene haben in diesem Jahr in Baden-Württemberg ein „Freiwilliges Soziales Jahr“ oder den „Bundesfreiwilligendienst“ im Sport begonnen. Die Baden-Württembergische Sportjugend (BWSJ) ist Träger der Freiwilligendienste im Land und bereitet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Einführungsseminaren auf die zukünftigen Aufgaben in ihren Einsatzstellen vor.

Foto: LSV
Foto: LSV

Neben organisatorischen und sportpraktischen Fertigkeiten, gewinnen interkulturelle Kenntnisse einen immer höheren Stellenwert in der täglichen Vereins- oder Verbandsarbeit. Daher wurde von der BWSJ und dem Programm „Integration durch Sport“ (IdS) beim Landessportverband Baden-Württemberg e. V. ein gemeinsames Schulungsmodul „Sport und Integration“ entwickelt. Die Inhalte werden den Freiwilligen in ihren Einführungsseminaren, die im September und Oktober stattfinden, vermittelt.

 

Ziel ist es, die freiwillig Engagierten für das Thema Integration im Sport zu sensibilisieren und ihnen erste Hilfestellungen für den interkulturellen Sportalltag zu bieten. Darüber hinaus ist es auch ein Anliegen, die Einsatzstellen zu erreichen und ihnen die vielseitigen Potenziale und Chancen einer gezielten und gelingenden Integrationsarbeit aufzuzeigen.

 

Das Schulungsmodul gliedert sich in zwei thematische Einheiten. In einem Theorieabschnitt setzen sich die Freiwilligen intensiv mit dem Thema Wahrnehmung auseinander. Das Erfahrungslernen an Hand praktischer Übungen, die Verwirrung und Missverständnisse hervorrufen, regt zur Reflektion an. Es wird erarbeitet, in wie weit die Wahrnehmung und Interpretation anderer Verhaltensweisen mit der eigenen kulturellen Herkunft zusammenhängt und wie mit kultureller Vielfalt in der täglichen Vereinsarbeit umgegangen werden kann. Zudem werden die Freiwilligen darüber aufgeklärt, wie sie durch das Programm „Integration durch Sport“ unterstützt werden können.

 

Daran anschließend findet die zweite Einheit in der Sporthalle gemeinsam mit dem „Gemeinschaftserlebnis Sport“ (GES) statt. Das GES gestaltet im Rahmen der Einführungsseminare einen Block zum Thema „Umgang mit Störern“. Beide Themenbereiche liefern durch verschiedene Spiele und Übungen wichtige Hinweise für die sportpraktische Arbeit mit Gruppen und ergänzen sich daher sehr gut.

 

Dafür finden Interaktionsspiele in verschiedenen Dimensionen, wie Selbstwahrnehmung, Kommunikation, Kooperation oder Umgang mit Konflikten und Regeln, statt. Auf diese Weise wird das soziale bzw. interkulturelle Lernen gefördert. Zudem erhalten die Freiwilligen die Möglichkeit sich in der Rolle als Übungsleiter von interkulturell geprägten Gruppen zu reflektieren.

 

Dass das Thema Integration und Sport und das Erlernen interkultureller Kompetenzen immer mehr an Bedeutung gewinnt, zeigte das große Interesse der Freiwilligen in den durchgeführten Einführungsseminaren. Einige meldeten sich bereits zum weiterführenden Qualifizierungsangebot „Sport interkulturell – Fit für die Vielfalt im Sport“, vom 17.-19. Oktober 2014 in der Sportschule Ruit, an.


  • Foto: LSV
    Foto: LSV