Interkulturelles Sporttreiben

14 Seminarteilnehmer/innen nahmen vom 11. – 13. Juni am Seminar „Sport Interkulturell“ teil.

Teilnehmer/innen am Seminar "Sport Interkulturell"
Teilnehmer/innen am Seminar "Sport Interkulturell"

14 Seminarteilnehmer/innen nahmen vom 11. – 13. Juni am Seminar „Sport Interkulturell“ teil.  Das von der Sportjugend Schleswig-Holstein und dem DOSB-Programm „Integration durch Sport“ organisierte Seminar läuft seit nun 5 Jahren sehr erfolgreich auch in Schleswig-Holstein. Bisher haben rund 100  Übungsleiter/innen und Sportfunktionäre/innen aus den Vereinen und Verbänden teilgenommen.

Zunächst hatte die Sportjugend Nordrhein-Westfalen vor gut 10 Jahren begonnen, interkulturelle Sensibilisierungsseminare im Sport anzubieten. Daraus wurde dann unter Federführung des DOSB die Konzeption „Sport Interkulturell“ entwickelt, die als Qualifizierungsbaustein das Bundesprogramm „Integration durch Sport“ seit 5 Jahren begleitet. Die im Auftrag des DOSB und der Landessportbünde tätigen Referenten/innen von Context, einer Agentur für interkulturelle Bildung, werden dabei begleitet von „Trainern“ aus dem DOSB-Programm, die, wie in Schleswig-Holstein vor 3 Jahren als „Sport Interkulturell-Trainer“ durch Context ausgebildet wurden.

Neben der Beschäftigung mit der eigenen kulturellen Herkunft sowie den vorgestellten Möglichkeiten, wie man besser mit interkulturell bedingten Konflikten in seinem Sportverein umgehen kann, konzentriert sich das Seminar auf die Schnittstellen zwischen Sport und Interkulturalität, verstanden als kulturelle Vielfalt in Begegnung und Beziehung. Ausgehend von der demografischen Entwicklung von Deutschland als Einwanderungsland und dem Selbstverständnis des organisierten Sports, sollen die Mitarbeiter/innen und Akteure/innen im Sport für interkulturelles Arbeiten und ihre Wirkungen sensibilisiert werden.

Das am Freitag vorgestellte  Konzept „Migration und Sport - Interkulturelles Arbeiten des LSV und seiner Verbände und Vereine“ zeigte Möglichkeiten auf, welche Maßnahmen Sportvereine und -verbände ergreifen können, um sich interkulturell zu öffnen.

Partizipation und Gleichberechtigung aller Mitglieder im Verein, Toleranz und Akzeptanz kultureller Unterschiedlichkeit, geeignete Ansprache speziell für am Vereinssport interessierte Migranten/innen, konstruktiver Umgang mit ethnischen Sportvereinen, Öffentlichkeitsarbeitsind nur einige Themen, die hierbei angesprochen wurden.

Der Fokus im Seminar wurde gelegt auf Ethnizität oder Nationalität erweitert auf die Kommunikation zwischen Deutschen und Migranten/innen, die ja bekanntlich nicht immer wertneutral oder unvoreingenommen funktioniert.

Und auch der Sportpraxis-Anteil kam nicht zu kurz, am Samstag-Nachmittag wurden interkulturelle Sportspiele vorgestellt, analysiert und selber erarbeitet. Alaska-Baseball, Fußbasketball oder eine eher teamorientierte Flussüberquerung  u.a. Kooperationsspiele vermittelten besondere Fähigkeiten. In unterschiedlichen Gruppen gibt es jeweils einen kulturell geprägten Umgang mit körperlicher Nähe. Hier stellt sich die Frage an die Sportpraxis, wie mit mit unterschiedlichen Grenzsetzungen gemeinsame Aufgaben bewältigt werden können?

Alle Seminarteilnehmer/innen nahmen viele persönliche wie auch inhaltliche Anregungen mit nach Hause, wie die noch weitestgehend unentdeckten Ressourcen, gerade was ehrenamtliche Mitarbeitenden-Gewinnung betrifft, in ihrem Verein zu diskutieren.


  • Teilnehmer/innen am Seminar "Sport Interkulturell"
    Teilnehmer/innen am Seminar "Sport Interkulturell"