Judo in Schwäbisch Gmünd – eine kleine Erfolgsgeschichte

Die Judoabteilung TSB Schwäbisch Gmünd konnte kürzlich ihr fünfjähriges Jubiläum feiern. Ein schöner Anlass um Bilanz zu ziehen und um auf die gemeinsamen Erfolge zu blicken.

Judokas der TSB Schwäbisch Gmünd (Bild LSV)
Judokas der TSB Schwäbisch Gmünd (Bild LSV)

Die Abteilung hat inzwischen zahlreiche sportliche Erfolge erzielt. Insbesondere steht die Judoabteilung allerdings für die gelungene lokale Umsetzung des landesweiten Programms „Integration durch Sport“.
Eine wilde Horde Kinder in weißen Judoanzügen stürmt dreimal wöchentlich den Spiegelsaal auf dem TSB Gelände in der Buchstraße. Kinder wollen und müssen sich bewegen. Diesen Bewegungsdrang nimmt der Judotrainer Nikolai Potapenja in seinem Trainingsprogramm auf und führt es über zahlreiche Sportspiele in geregelte Bahnen. Spiele, bei denen die Kinder zunächst einfache Körperkoordination erlernen. Dazu gehören so elementare Übungen, wie „richtig zu fallen“ oder „Purzelbäume zu schlagen“. Grundvoraussetzungen, um den Judosport zu erlernen. Relativ schnell sind die wilden Kinder dann dabei, konzentriert spezielle Übungen zu machen und mit „richtigem Judo“ fair miteinander zu kämpfen.
Seit nunmehr fünf Jahren bietet Nikolai Potapenja das Judotraining des TSB in der Gmünder Oststadt an. Nahezu vierzig Kinder trainieren wöchentlich in unterschiedlichen Gruppen. Erfolge wie ein Einzelnsieg bei der U – 12 Landesmeisterschaften stehen für die sportlichen Ambitionen der Abteilung.

Aber mindestens ebenso wichtig ist das Ziel, Judo als Möglichkeit für eine gelingende Integrationsarbeit zu nutzen. Mit diesem Anliegen trafen sich vor ungefähr sechs Jahren Hans Sütterlin vom TSB Schwäbisch Gmünd, die Sozialpädagogin Sandra Marques Pohl und Nikolai Potapenja. Mit sachlicher und fachlicher Unterstützung des Landessportverbandes Baden-Württemberg, Bereich „Integration durch Sport“ wurde die Abteilung gegründet.
Zunächst galten die zahlreichen in der Oststadt lebenden Kinder der Migranten mit russlanddeutschem Hintergrund als Zielgruppe. Das zu Beginn einmal wöchentlich angebotene Training wurde aufgrund des Andrangs schnell auf drei Einheiten pro Woche ausgebaut. Nun konnten weitere wichtige Ziele angegangen werden. Die Elternarbeit wurde intensiviert, zahlreiche gemeinsamen Aktivitäten und Ausflüge schafften eine funktionierende Gemeinschaft. Ebenso wichtig war die Vernetzung in das Gemeinwesen. Besonders durch die Zusammenarbeit mit der „Sportbox in der Oststadt“, einem freien Fitnessangebot der Mobilen Jugendarbeit für ältere Jugendliche, konnten zusätzliche Angebote geschaffen werden. In Kooperation mit der Mobilen Jugendarbeit und mit Unterstützung der VGW (Vereinigte Gmünder Wohnbaugesellschaft) wurde der „Lauftreff Spirit“ für Jugendliche und das traditionelle Spiel „Gorodki“ als Eltern-Kind Angebot umgesetzt und regelmäßig angeboten.
Inzwischen machen auch zahlreiche deutsche Kinder beim Training mit, die Abteilung hat sich als Teil des TSB Schwäbisch Gmünd etabliert, die sportlichen Erfolge können sich sehen lassen. Ein solch gelingendes Angebot ist nur möglich, wenn zahlreiche Partner mitwirken. Eine Stabilisierung des Angebotes und das Erreichen weiterer Ziele, sind nur dann möglich, wenn die Abteilung von allen Seiten weiterhin so gut unterstützt wird.


  • Judokas der TSB Schwäbisch Gmünd (Bild LSV)
    Judokas der TSB Schwäbisch Gmünd (Bild LSV)