Kontaktforum „HEIMSPIEL BW“

Am Samstag fiel der Startschuss – der Anpfiff für das Zusammenspiel zwischen dem Landessportverband Baden-Württemberg e. V. (LSV) und dem Integrationsministerium des Landes Baden-Württemberg. Den Anstoß für diese Kooperation und die Veranstaltung „HEIMSPIEL BW“ in der Mercedes-Benz Arena in Stuttgart machten Integrationsministerin Bilkay Öney und LSV-Präsident Dieter Schmidt-Volkmar. „Eine feste Kooperation wie wir sie jetzt vereinbart haben, gab es bislang nicht“, betonte die Ministerin und verweist daher auch darauf, dass das Kontaktforum nur der Auftakt für weitere Projekte und Treffen sein wird. An diesem Tag sollte es vor allem um „die Chancen und Vorteile der Integration gehen, die allzu oft in den Hintergrund geraten“, so Schmidt-Volkmar.

Ministerin Bilkay Öney und LSV-Präsident Dieter Schmidt-Volkmar, Foto: picture alliance
Ministerin Bilkay Öney und LSV-Präsident Dieter Schmidt-Volkmar, Foto: picture alliance

Die Veranstaltung soll zeigen, „wie positiv Integration sein kann, welche Potenziale und Chancen für uns alle darin stecken“. Deutlich sprachen beide an, worum es in dieser Zusammenarbeit gehen soll: Migrantenorganisationen wie auch Verbände und Vereine können nur voneinander profitieren, wenn sie zusammenarbeiten. Zu diesem Zweck kamen Vertreter unterschiedlichster Organisationen am Samstag, dem 28.09.2013 zusammen, um sich am Nachmittag auszutauschen. Migrantenorganisationen, Stadtverwaltungen, Sportvereine und -verbände und viele weitere saßen zusammen an einem Tisch, um ihre Sichtweisen zum Thema Integration darzustellen.

An den moderierten Tischen ging es vor allem darum, sich gegenseitig kennenzulernen sowie mögliche Formen der Zusammenarbeit im Themenfeld Sport und Integration zu eruieren. In einer zweiten Diskussionsrunde bildeten die Anwesenden „Spielgemeinschaften“. Die Teilnehmer machten sich über konkrete Maßnahmen Gedanken und hatten die Möglichkeit, Erfahrungen von Projekten sowie Kontaktdaten auszutauschen. Diese Erkenntnisse und Ergebnisse wurden festgehalten und werden den Teilnehmern in einer Dokumentation zur Verfügung gestellt Das Programm „Integration durch Sport“ des LSV, welches die Veranstaltung „HEIMSPIEL BW“ organisierte möchte damit den Teilnehmern Handlungsmöglichkeiten direkt weitergeben.

Neben den Erfahrungen und Anliegen der Organisationen boten auch der wissenschaftliche Vortrag von Prof. Dr. Carmen Borggrefe „Der Sport als Dialogpartner für Integration?“ und die Talkrunde mit Dr. Benjamin Haar (TSG Reutlingen), Wolfgang Fleiner (Schwäbischer Turnerbund), Eveline Kanaa Mapa (Sisters Reutlingen) und eben Prof. Dr. Carmen Borggrefe (Universität Stuttgart, Abteilung Sportsoziologie und -management) Gesprächsstoff. „Natürlich sichert die Gewinnung von Migranten für unsere Sportvereine auch deren Existenz, aber viel wichtiger ist es, dass Sportvereine auch ein Abbild der Gesellschaft darstellen.“ So Dr. Benjamin Haar, Geschäftsführer der TSG Reutlingen, in der Talkrunde. Intensiv diskutierten die Teilnehmer auch darüber, was eine offene Willkommenskultur in den Sportvereinen auszeichnet und wie diese zur Bereicherung aller genutzt werden kann. Fleiner fügte in der Diskussion hinzu: „Der gesellschaftspolitischen Aufgabe Integration müssen wir uns stellen und diese als Chance betrachten.“

Dr. Karl-Heinz Meier-Braun, Integrationsbeauftragter des SWR, moderierte die Diskussionsrunde der Experten und begleitete den ganzen Tag über durch das Programm.

Ein weiteres Highlight war das Improtheater Konstanz, das zu Beginn die Teilnehmer animierte und zum Schluss der Veranstaltung die Inhalte zusammenfasste und angesprochene Themen szenisch umsetzte. Zwar ist die „Insel der Integration“, die die Schauspieler aufsuchten, nur ein Wunschdenken - aber mit kleinen Schritten ist man durch diese Veranstaltung dem Ziel näher gekommen. Dem Ziel, den Sport facettenreicher zu machen und ein friedliches und interkulturelles Miteinander im Sport zu erleben.


  • Ministerin Bilkay Öney und LSV-Präsident Dieter Schmidt-Volkmar, Foto: picture alliance
    Ministerin Bilkay Öney und LSV-Präsident Dieter Schmidt-Volkmar, Foto: picture alliance