Lebensfreude siegt

„Dabei sein ist alles!“ Nach diesem Olympia-Motto nahmen über 150 Judoka mit geistigen Behinderungen an der Internationalen Deutschen Einzelmeisterschaft (IDEM) am 23. April im Judomaxx teil. Besonders ansteckend waren die Lebensfreude und die Fairness, mit denen die Kämpfer auf die Matte gingen. In den Wettkampfklassen I und II starteten starke Sportlerinnen und Sportler in sieben verschiedenen Gesichtsklassen; in der Wettkampfklasse III, die der Judo-Sportverein zeitgleich zur IDEM ausrichtete, ging es noch mehr ums Dabeisein. In kleinen Pools, die entsprechend der Leistungsfähigkeit der Teilnehmer zusammengestellt waren, ermittelten die Kampfrichter die besten G- Judoka Deutschlands. Der Stolz auf die errungenen Medaillen stand den Teilnehmern ins Gesicht geschrieben. 

Großen Applaus erntete die Zirkus-Gruppe der Pestalozzischule, die ihre Aufführung als Höhepunkt nach den Wettkämpfen zeigte. An diesem Tag war das Anderssein normal. Alle Teilnehmer, Gäste und Helfer fühlten sich sichtlich wohl und genossen die freundschaftliche Atmosphäre. Ein Stück dieser Lebensfreude und Gelassenheit übertrugen die G-Judoka auf die abends anschließende Bundesliga-Begegnung. Beim Einlaufen in die Halle bildeten Bundesliga-Athleten und G-Judoka Zweier-Gruppen, die großen Eindruck nicht nur auf die Zuschauer machten. Auch die ehrgeizigen Top-Judoka der Bundesliga stellten fest, dass Judo-Werte wie Wertschätzung, Höflichkeit oder Respekt bei den G-Judoka stark zu spüren sind. 

Dem Judo-Sportverein Speyer gelang es, aus der doppelten Veranstaltung (tagsüber IDEM, abends Bundesliga) eine inklusive Veranstaltung für Menschen mit und ohne Behinderungen zu machen. Neben der perfekten Organisation und der guten Kooperation zwischen dem Deutschen Behindertensportverband, dem Behinderten- und Rehabilitationssportverband Rheinland-Pfalz, Special Olympics Rheinland-Pfalz, der Pestalozzischule und der Stadt Speyer war es vor allem das eingespielte Helferteam vom Judo-Sportverein Speyer, das unter der Leitung von Gerlinde Görgen Großartiges leistete. Über 70 (!) ehrenamtliche Helfer waren Freitagabend, Samstagmorgen, mittag, abend sowie Sonntagmorgen im Einsatz. Sie sorgten nicht nur für den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung, sondern machten den Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis. 

Der krönende Tagesabschluss gelang dem Männer-Team der 2. Bundesliga anschließend mit dem 8:5-Sieg gegen Backnang.