„Man kann nicht nicht kommunizieren“

Sobald zwei Personen sich gegenseitig wahrnehmen können, kommunizieren sie miteinander, da jedes Verhalten kommunikativen Charakter hat. Mit diesem 1. Axiom des österreichischen Kommunikationswissenschaftlers Paul Watzlawick eröffnete Dr. Heinz Giebenhain das Starthelferseminar vom 04. – 06.06.2010.

"Kommunikation und Interaktionen im Sport" standen auf dem Seminarplan in Ruit
"Kommunikation und Interaktionen im Sport" standen auf dem Seminarplan in Ruit

Integration, so Giebenhain weiter, hängt entscheidend von Kommunikation, Sozialem und Interkulturellem Lernen ab. Dabei unterschied er zwischen Kommunikation und Interaktion: „Kommunikation bezieht sich auf den technischen Vorgang beim Austausch von Informationen. Es geht um lesen, hören und sprechen, also um chiffrieren und dechiffrieren. Interaktion bezieht sich auf das Verständnis der dechiffrierten Botschaft und bezeichnet wechselseitig aufeinander bezogenes Handeln“. Der ehemalige Dozent am Sportinstitut der Uni Tübingen entwarf vor den 15 Teilnehmern in der Sportschule Ruit eine Konzeption für gelingende Integration, in der der Sport eine wichtige Rolle spielt. „Wir haben festgestellt, dass sich interaktionspädagogische Konzepte verbunden mit sportspezifischen Inhalten als geeignete methodisch – praktische Maßnahmen für die Umsetzung anbieten“, so Giebenhain. Zahlreiche interaktive Spiele in der Turnhalle rundeten am folgenden Tag dieses Thema ab. Die Teilnehmer erhielten die Aufgabe, interaktive Trainings- und Spielformen zu entwickeln und mit der Gruppe auszuprobieren.

Als eine weitere Ergänzung zu diesen Seminarthemen wurde Gorodki-Workshop in den Seminarplan aufgenommen. Eine theoretische und sportpraktische Einführung in die Sportart Gorodki vermittelte Edwin Feser mit seinem Team aus Karlsruhe. Der Gorodkiexperte erläuterte zu Beginn seiner Ausführungen die technischen und spieltaktischen Grundlagen dieser, in Deutschland noch neuen, Sportart aus der ehemaligen Sowjetunion. Auf zwei mobilen Gorodkianlagen versuchten die Seminarteilnehmer unter fachkundiger Anleitung das Gehörte in die Tat umzusetzen und so viele Holzklötze wie möglich mit einem Stab aus dem Spielfeld zu befördern. Neben der Sportart Gorodki hatten die Karlsruher Experten vom SZ Südwest Hardeck auch die schwedische Sportart „Kubb“ zum Ausprobieren mitgebracht.

Zum Abschluss des Seminars arbeiteten die Seminarteilnehmer gemeinsam am Thema Öffentlichkeitsarbeit.  Was ist Öffentlichkeitsarbeit? Wie gehe ich auf Journalisten zu? Wie schreibe ich einen Text für die Medien? Diese und weitere Fragen behandelte Seminarleiter Torsten Schnittker zum Abschluss des Seminars am Sonntagvormittag. Nach einer allgemeinen Einführung in das Thema Öffentlichkeitsarbeit gab er Tipps, wie die Pressearbeit bei lokalen Tageszeitungen erfolgreich gestaltet werden kann. Auch hier setzten die Teilnehmer das theoretisch Gehörte anhand kleiner Übungen in die Tat um.


  • "Kommunikation und Interaktionen im Sport" standen auf dem Seminarplan in Ruit
    "Kommunikation und Interaktionen im Sport" standen auf dem Seminarplan in Ruit
  • Auch beim Gorodki-Spiel soll ein aktiver Austausch unter Teilneher nicht zu kurz kommen (Bilder LSV)
    Auch beim Gorodki-Spiel soll ein aktiver Austausch unter Teilneher nicht zu kurz kommen (Bilder LSV)