Michael Rogolowski – vom Sportlehrer in Kazachstan zum freiwillig Engagierten in Deutschland

Für das Programm „Integration durch Sport“ betreut der freiwillig engagierte Projektmitarbeiter Inline-Hockey- und Eishockey-Gruppen im Kreis Stormarn. Michael Rogolowski und seine Frau Galina kamen 1999 aus Kazachstan/Karaganda nach Deutschland. In der damaligen Sowjetunion hatte er eine Ausbildung als Diplomsportlehrer mit pädagogischem Schwerpunkt absolviert, die in Deutschland zwar mit dem 1. Staatsexamen anerkannt wurde, ihm aber nicht zu einer entsprechenden Anstellung verhalf. Aus Kazachstan brachten die beiden 15 Jahre Berufserfahrung als Lehrerin bzw. Lehrer und als AG-Leiter Skilanglauf und Eishockey/Eisschnellauf mit.

Der heute 50-jährige C-Lizenztrainer Volleyball begann schon frühzeitig (2000) sich im Jugendzentrum Bargteheide als Jugendbetreuer zu betätigen. Die von ihm dort angebotenen Sportmöglichkeiten eröffneten ihm vielfältige Kontakte zu Kindern und Jugendlichen aber auch Erwachsenen. 2001 wurde er aufgrund seiner vielfältigen Kontakte im Kreis Stormarn Starthelfer im Programm. Seine Frau Galina wurde Übungsleiterin im Volleyball. Die weitere Entwicklung und der Ausbau des Netzwerks zwischen dem TSV Bargteheide, dem Jugendarbeitsteam Bargteheide und dem Kreissportverband Stormarn lagen ihm besonders am Herzen. Neben der Betreuung einer A-Volleyball Mädchenmannschaft und der Einrichtung von Mitternachts-Sportevents, begann er mit dem Aufbau einer Eishockey-Männergruppe. Als passionierter Wintersportler gelang es ihm trotz finanzieller Hindernisse (Miete Eishalle, Beschaffung der Ausrüstung) diese Sportart dort als Projektgruppe zu etablieren. Nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten sind die Teilnehmer mittlerweile soweit, dass sie bei Vereinsmannschaften, wie z.B. in Hamburg, Brokdorf oder Timmendorfer Strand mitspielen können. In Ahrensburg entwickelte Michael Rogolowski zusammen mit dem Jugendtreff ein Inline-Hockey-Angebot für Jugendliche und für die Kinder der erwachsenen Eishockey-Spieler.

Selbst der Olympiasieger im Speerwerfen von 1964 und 1968 und Olympiazweite von München 1972, Janis Lusis (Lettland) besuchte im Mai 2010 anlässlich eines Treffens mit seinem alten Rivalen Klaus Wolfermann, auch das Inline-Hockey-Trainingscamp in Malente und zollte dem Sportlehrer Rogolowski Respekt für seine beständige und integrative Arbeit im Sport. Das individuelle Coaching, die intensive Betreuung durch den Sportlehrer Rogolowski spielt hier eine besondere Rolle. Er ist ein Türöffner und Kümmerer, der die Teilnehmer zu den Trainings nach Hamburg begleitet oder die Jugendmannschaft motiviert, am Tag des Sports-Turnier in Kiel teilzunehmen und zugleich Kontakt zum Netzwerk herstellt. Zurzeit arbeitet Michael Rogolowski im Hauptberuf als Gas- und Wasserinstallateur. In diesem Beruf ließ er sich in Deutschland ausbilden, als ihm deutlich wurde, dass er noch ein zweites Fach studieren müsste, um an einer deutschen Schule arbeiten zu können. Das Team des Programms "Integration durch Sport" würde es sehr begrüßen, wenn sich ein Sportverein, ein Verband oder eine Schule für die Kompetenzen dieses wertvollen Mitarbeiters interessiert und ihm eine seiner eigentlichen Ausbildung entsprechende Tätigkeit anbieten könnte, in der er sich und seine zahlreichen Talente und Fähigkeiten einbringen kann.

 


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