Minitrainer: Sozial engagiert und motiviert

Ausbildung für Hauptschüler in Waldsassen geht neue Wege

Waldsassen: In einer Hauptschule geht es oftmals rund. Die Schüler sind undiszipliniert, haben keine Lust zum lernen, stören den Unterricht und sind auch ansonsten in der Gesellschaft oft abgeschrieben. Nicht so in Waldsassen! Die Jugendlichen der Hauptschule Waldsassen betätigen sich in vielen sozialen Projekten, die durch die Schule gefördert und gefordert werden. Ob beim Theater, Chorsingen oder Sozialdienst im Altenheim: die Jugendlichen sind voller Begeisterung dabei und bringen auch anderen Menschen damit Freude.

Ein solches Projekt ist auch die Minitrainerausbildung des Programms „Integration durch Sport“ im BLSV, die zum ersten Mal an der Waldsassener Hauptschule durchgeführt werden konnte. In einem dreitägigen Lehrgang erfahren die Jugendlichen, was es heißt, Kinder der Grundschule anzuleiten, die Kinder für den Sport zu motivieren und Verantwortung für Andere zu übernehmen.

Die jugendlichen Schüler der Hauptschule lernten innerhalb von drei Tagen eine Vielzahl neuer Spiele und Spielideen für eine Sportstunde kennen und durften diese dann selbstständig an Grundschulklassen anleiten. Sport machte jeder, ob im Tischtennisverein, Fußball oder Tennis, alle brachten sportliche Erfahrung mit. Aber eine ganze Stunde mit 25 Kindern vom Aufwärmen bis zur Verabschiedung zu betreuen, das war für viele Teilnehmer und Teilnehmerinnen Neuland.

Neben kreativen Parcours aus Seilschwingen, Kastenklettern, Zielschießen mit verschiedenen Ballarten oder durch einen Schlauch kriechen war für jedes Kind etwas aufregendes dabei. Die nötige Sicherheitsstellung und Anleitung lieferten die Ausbildungsteilnehmer. Am dritten Tag, wurde für die Grundschulklassen ein Fußballturnier organisiert, bei dem der ein oder andere Lehrgangsteilnehmer gern selbst mitgespielt hätte. Aber Aufgabe war es, Betreuer, Schiedsrichter und Motivator bei den Grundschulkindern zu sein. Letzteres war gerade bei den Mädchen eine Herausforderung, da sie mit Fußball weniger anfangen konnten.

Das Team von „Integration durch Sport“ war die kompletten drei Tage dabei, um den Jugendlichen Tipps und Tricks zu vermitteln, wie eine gute Sportstunde aussehen kann und was zur Organisation dazu gehört.

Am Ende erhielten die neuen Minitrainer eine Urkunde fürs erfolgreiche Bestehen der Minitrainerausbildung. „Wir hoffen, dass die Minitrainerausbildung die Jugendlichen motiviert. Wir wollen ihnen mehr Freude am Sport geben, ihnen aber auch das Selbstbewusstsein schenken, dass sie etwas erreichen und auch  Verantwortung übernehmen können, vor allem ihnen aber etwas zugetraut wird. Das baut auch noch Frust ab und Selbstwertgefühl auf, und das erleben sie viel zu selten.“ So Mark Sauerborn vom Programm „Integration durch Sport“ .

Jugendliche sind eben nicht immer nur anstrengend, es lohnt sich in sie zu investieren. Gleichzeitig sind sie ein Gewinn für Schule und/oder Sportverein!

Informationen:

Der Minitrainer wurde dieses Jahr bereits erfolgreich an sechs weiteren Schulen bayernweit angeboten. Die Ausbildung wird in diesem Jahr erstmalig in Kooperation mit dem Mentorenprogramm „Mentor Sport nach 1“ der Landessportstelle des Kultusministeriums durchgeführt. Sie soll den Schülern das nötige Know-How an die Hand geben, um selbständig neben dem Pausensport auch Nachmittagsangebote für die 5./6. Klassen durchzuführen.

Interessierte Schulen und Vereine können unter folgenden Adressen beim Programm Integration durch Sport des BLSV Kontakt aufnehmen:

Unterfranken:  Thomas Baus

wuerzburg(at)sportintegration.de

Mittel-/Oberfranken: Mark Sauerborn

erlangen(at)sportintegration.de

Oberpfalz/Niederbayern: Tabea Gutschmidt

regensburg(at)sportintegration.de

Oberbayern/Schwaben: Ingo Wagner

muenchen(at)sportintegration.de

www.sportintegration.de