No Chance for Racism - Kein Rassismus FSV Eintracht Hildburghausen setzt öffentliches Zeichen

Schwarze große Letter auf leuchtend gelben Fußballtrikots – die Botschaft des FSV Eintracht Hildburghausen könnte kaum besser platziert sein, um Aufmerksamkeit zu erregen. Dabei geht es dem Verein nicht allein um Aufmerksamkeit, vielmehr ist das klare Bekenntnis „No Rasicm“ eine Herzensangelegenheit von Vorstand und Mitgliedern. Mitmachen ausdrücklich erlaubt.

LSB Thüringen e.V.
Gemeinsam gegen Rassismus (v.l.n.r.): Jörg Schünke (LSB), Thomas Zirkel (LSB-Hauptgeschäftsführer), Thomas Münzberg (Geschäftsführer Thüringer Fußball-Verband), Rolf Beilschmidt, Annemarie Brendel (TFV), Christine Sommer (Büro der Beauftragten für Integration, Migration und Flüchtlinge), Martin Bauckmann und Mirjam Kruppa, Beauftragte des Freistaates Thüringen für Integration, Migration und Flüchtlinge.

Die Aktion ist längst ein Selbstläufer. 2017 überlegte der Vorstand, was man als Sportverein zur Integration in der Gesellschaft beitragen kann. Wie kann man vor Ort, einem Ort in dem bei der aktuellen Kommunalwahl 12,3 Prozent auf die AfD und 8,6 Prozent auf das umstrittene rechte Bündnis Zukunft Hildburghausen entfielen, Toleranz zeigen und wie die teilweise Angst vor etwas Fremdem nehmen. Der Verein hat 310 Mitglieder, rund 15 Prozent davon mit einem Migrationshintergrund. Zugleich weiß Martin Bauckmann, sportlicher Leiter beim FSV, dass es durchaus auch rechts gesinnte Mitglieder gibt. Dennoch: „Wir unterscheiden nicht, wo jemand herkommt, welches Geschlecht oder welchen Glauben Menschen besitzen“, erklärt Bauckmann den Hintergrund der Aktion. Der Kampf gegen Rassismus, Diskriminierung und Intoleranz im Fußball ist dem Verein ein Bedürfnis, entsprechend der UEFA. Auch der FSV 06 Eintracht Hildburghausen will diese wichtige und unmissverständliche Aussage aussenden – mit Trikots. Am Anfang liefen die Junioren-Teams mit der Botschaft auf dem Rasen auf, schnell kamen prominente Unterstützer aus Politik, Wirtschaft, Sport und Medien dazu, die sich im Trikot fotografieren lassen, um in den Online-Medien des Vereins öffentlich Flagge zu zeigen sind. Und eben diese Bildergalerie ist inzwischen beeindruckend. Zu sehen sind unter anderem der ehemalige Nationalspieler Bernd Schneider, Travestie-Künstlerin Olivia Jones, Rennrodler Sascha Benecken, Tänzerin Motsi Mabuse, Profi Salif Sané, Gesundheitsministerin Heike Werner, die Thüringer Beauftragte für Integration, Migration und Flüchtlinge Mirjam Kruppa und natürlich der LSB-Muskelkater gemeinsam mit Rolf Beilschmidt und Hauptgeschäftsführer Thomas Zirkel. Seit 2018 ist das Trikot auch international unterwegs. Unterstützer nehmen die Botschaft mit in den Urlaub, zu Fußballspielen und fotografieren es dann vor Ort von Schweden, Amerika bis zu Tschechien. Seit 2019 ist der FSV, der sich sportlich in der Landesliga etablieren will, anerkannter Stützpunktverein des Landessportbundes Thüringen im Bundesprogramm „Integration im Sport“. Bei Spielen und Turnieren übermittelt nun auch eine große Leuchtsäule die Botschaft, Spieler und Zuschauer stellen sich längst schützend vor „ihre“ Migranten, wenn diese beleidigt werden. Zudem bestehen die Trainer darauf, dass der Schiedsrichter ein solches Vorkommnis im Spielbericht meldet und es nicht verschwiegen wird. „Der Respekt Gedanke auf und neben dem Fußballplatz ist bei uns stets im Vordergrund“, verweist Martin Bauckmann auf die Werte des FSV Eintracht Hildburghausen. Völlig zu Recht gewann der Verein daher 2018 den Stern des Sports in Bronze. Jeder der uns bei dieser Aktion unterstützen möchte, kann sich per Mail melden (fsv-hbn@web.de). Die Trikots sind auch käuflich zu erwerben.


  • LSB Thüringen e.V.
    Gemeinsam gegen Rassismus (v.l.n.r.): Jörg Schünke (LSB), Thomas Zirkel (LSB-Hauptgeschäftsführer), Thomas Münzberg (Geschäftsführer Thüringer Fußball-Verband), Rolf Beilschmidt, Annemarie Brendel (TFV), Christine Sommer (Büro der Beauftragten für Integration, Migration und Flüchtlinge), Martin Bauckmann und Mirjam Kruppa, Beauftragte des Freistaates Thüringen für Integration, Migration und Flüchtlinge.
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