„Qualifizierungsoffensive zur interkulturellen Öffnung im organisierten Sport“

Überraschend großes Interesse bei der Auftaktveranstaltung des Münchner Modellprojektes

 

Der Presseraum im Münchner Gasteig war bis auf den letzten Platz gefüllt. Mehr als 90 Vertreter aus Sportvereinen, Politik und Stadtverwaltung nutzten am 18. November 2009 die Gelegenheit, sich über das auf zwei Jahre angelegte Fortbildungs- und Beratungsangebot zur interkulturellen Öffnung der Sportvereine zu informieren und mit allen Beteiligten vor Ort ins Gespräch zu kommen.

Das Projekt ist als Unterstützungsangebot für Münchner Sportvereine ausgerichtet, die sich fit für die Zukunft machen möchten. Dafür werden zunächst 13 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren zu interkulturellen Trainern ausgebildet, die ihre Erfahrungen und ihr neu erworbenes Wissen dann in die Führungsgremien und an die Basis der Sportvereine weitergeben werden.

Schon heute haben 50 Prozent der Münchner Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahre einen  Migrationshintergrund, das heißt sie selbst oder mindestens ein Elternteil ist aus einem anderen Land zugewandert. An Sportangeboten in den Vereinen mangelt es nicht. Was fehlt sind kultursensible Angebote, die sich an den Bedürfnissen von Migrantinnen und Migranten orientieren. Um mehr Mitglieder und ehrenamtliche Mitarbeiter mit Zuwanderungsgeschichte zu gewinnen, müssen Sportvereine sich für neue Gruppen öffnen und ihre Strategien ändern, sprich sie müssen selbst aktiv werden. Für die Öffnung der Sportangebote bedarf es neben interkulturellen Schulungen für Übungsleiter, Wettkampfrichter und Funktionäre auch struktureller Maßnahmen im Sinne einer zukunftorientierten Organisationsentwicklung und einer interkulturell sensiblen Öffentlichkeitsarbeit. Hier sind in erster Linie Vorstände und Geschäftsführer/innen angesprochen.

Auf diesem Wege werden in einer Modellphase ab Frühjahr 2010 ca. zwölf Sportvereine begleitet, die von den kostenlosen Fortbildungs- und Beratungsangeboten des Projektes profitieren. Die vier Projektpartner in München: Das Schul- und Kultusreferat – Sportamt, das Sozialreferat – Stelle für interkulturelle Arbeit, die Münchner Sportjugend (MSJ) sowie das Programm „Integration durch Sport“ im Bayerischen Landes-Sportverband (BLSV), haben sich dieser großen Herausforderung angenommen. Dies unterstrichen in ihren Begrüßungsworten auch Martha Doll Leiterin der Stelle für interkulturelle Arbeit der Stadt München, Rudolf Behacker -Leiter des Münchner Sportamtes, Lisa von Eichhorn –stellvertretende Vorsitzende der Münchner Sportjugend und Otto Marchner –Vizepräsident des Bayerischen Landessportverbandes. Im Schulterschluss wurden im Rahmen der Auftaktveranstaltung daher von allen vier Kooperationspartnern die Grundzüge des Projekts dargestellt.

Im anschließenden informellen Teil des Abends wurden in offenen Gesprächsrunden weitere Fragen zum konkreten Ablauf des Projektes beantwortet und es kam zu einem angeregten Austausch mit allen Anwesenden zum Thema Integration. Das Interesse der Vereine übertraf alle Erwartungen der Initiatoren. So haben sich mehr als 30 Sportvereine bereits bei der Auftaktveranstaltung registrieren lassen und großes Interesse an einer Beteiligung in der Modellphase gezeigt.

Weitere Informationen und Auskünfte erhalten Sie von Ihren Ansprechpartnern:

Inga Bergmann, Sportamt München,
Tel.: 089 / 233 32 158, inga.bergmann(at)muenchen.de,                      www.sport-muenchen.de

Reyhan Kulac, Stelle für interkulturelle Arbeit
Tel.: 089 / 233 40 655, reyhan.kulac(at)muenchen.de, www.muenchen.de/interkult

Karin Oczenascheck, Münchner Sportjugend
Tel.: 089 / 157 02 229, k.oczenascheck(at)msj.de, www.msj.de

Ingo Wagner, Programm „Integration durch Sport“ im BLSV e. V.
Tel.: 089 / 157 02 330, ingo.wagner(at)blsv.de, www.sportintegration.de/